Halles Oberbürgermeister vorläufig seines Amtes enthoben

Halle (dpa) - Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) ist
vorläufig seines Amtes enthoben worden. Das teilte das
Landesverwaltungsamt in Sachsen-Anhalt als zuständige
Kommunalaufsichtsbehörde am Dienstag mit. Mit Verfügung vom 7. Juni
sei Wiegand «vorläufig seines Dienstes als Hauptverwaltungsbeamter
der Stadt Halle und aller Ämter, die sich aus seinem Hauptamt
ableiten, sowie hiermit in Verbindung stehender Nebenämter enthoben»,
heißt es in einer Mitteilung der Behörde.

Wiegand hatte sich im Januar frühzeitig gegen das Coronavirus impfen
lassen. Ihm wird vorgeworfen, für diese und weitere Verstöße gegen
die vom Bund erlassene Impfreihenfolge verantwortlich zu sein. Der
Vorwurf und wahrheitswidrige Behauptungen des Beamten führten zur
Einleitung eines Disziplinarverfahrens durch das
Landesverwaltungsamt. Die Entscheidung wird nach Angabe der Behörde
unmittelbar wirksam. Bereits im April hatte Halles Stadtrat den
Oberbürgermeister wegen der Vorwürfe auf unbestimmte Zeit vom Dienst
suspendiert.