166 Millionen Euro Corona-Nothilfe an Studenten ausgezahlt

Berlin (dpa) - In den vergangenen zwölf Monaten sind rund 166
Millionen Euro Corona-Nothilfe an Studenten ausgezahlt worden. Die
Summe nannte das Deutsche Studentenwerk (DSW) auf Anfrage der
Deutschen Presse-Agentur. Im Durchschnitt hätten die Betroffenen
knapp 450 Euro im Monat bekommen. Die sogenannte Überbrückungshilfe
kann seit einem Jahr (16. Juni 2020) online beantragt werden.

Insgesamt seien bei den 57 Studenten- und Studierendenwerken, die
sich um die Bearbeitung kümmern, 548 000 Anträge eingegangen. 370 000
Mal sei Überbrückungshilfe gewährt worden. Da die Leistung für jede
n
Monat neu beantragt werden muss, lässt sich aus den Zahlen aber nicht
schließen, wieviele Studentinnen und Studenten sie in Anspruch
genommen haben.

Die Unterstützung ist für Betroffene gedacht, die während ihres
Studiums zum Beispiel durch einen wegbrechenden Nebenjob in
finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Überwiesen werden 100 bis
maximal 500 Euro pro Monat, wenn per Kontoauszug nachgewiesen werden
kann, dass eine pandemiebedingte Notlage besteht. Das Geld muss nicht
zurückgezahlt werden.

DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde sagte der dpa: «Die
Überbrückungshilfe kommt an, sie funktioniert, sie hilft, leider
jedoch nicht allen.» Es gebe eine Gruppe von Studierenden in
dauerhaft prekärer Lage. «Bei mehr als der Hälfte der abgelehnten
Überbrückungshilfe-Anträge befinden sich die Studierenden zwar in
einer finanziellen Notlage, diese war aber schon vor der Pandemie
gegeben und nicht Folge der Pandemie.» Daher greife die auf die
pandemiebedingte Notlage angelegte Überbrückungshilfe für sie nicht.


Meyer auf der Heye bekräftigte die Forderung des DSW nach einer
strukturellen Reform und Öffnung des Bafög, so dass wieder mehr
Studenten damit erreicht werden. Zudem müsse im Bafög für nationale
Krisensituationen ein Notfallmechanismus geschaffen werden.