Diskussion über Maskenpflicht - Regierung plant Lockerungen

Gerade bei höheren Temperaturen nervt viele die Mund-Nasen-Maske. Mit
sinkenden Infektionszahlen werden die Rufe nach einer Aufhebung der
Maskenpflicht lauter.

Stuttgart (dpa/lsw) - Baden-Württemberg will die Maskenpflicht
angesichts der sinkenden Corona-Infektionszahlen bald vereinfachen.
Sofort wird die Pflicht aber nach Angaben der Landesregierung nicht
ausgesetzt.

Bei der nächsten Überarbeitung der Corona-Verordnung soll es eine
neue Systematisierung geben, mit der etwa bei der Maskenpflicht
zwischen Innenräumen und Außenbereichen unterschieden wird, wie ein
Sprecher der Landesregierung sagte. Zunächst hatte die «Heilbronner
Stimme» berichtet. Auch werde man die Maskenpflicht im ÖPNV und in
den Schulen beraten, so der Sprecher. Details müsse die grün-schwarze
Koalition noch verhandeln.

CDU-Landesfraktionschef Manuel Hagel warnte am Montag vor zu
schnellen Lockerungen. «Wir dürfen keinesfalls den Eindruck erwecken,
dass die Pandemie vorbei ist», sagte Hagel. Er warb für ein Vorgehen
in mehreren Schritten. Bei niedrigen Inzidenzen könne «zuerst draußen

und dann, mit deutlich mehr Vorsicht, drinnen» gelockert werden. «Bei
regional dauerhaft sehr niedrigen Inzidenzen kann ich mir auch
Lockerungen an Schulen, zuerst bei unseren Jüngsten, vorstellen.»

Ein Ende der Maskenpflicht in Schulen forderte auch die AfD im
Südwesten. «Zum Unterricht gehört auch, dass Lehrer und Schüler
Gestik und Mimik wahrnehmen», sagte der bildungspolitische
Fraktionssprecher Rainer Balzer. Die Maskenpflicht gehöre umgehend
aufgehoben.

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte zuvor die
Länder aufgefordert, die Maskenpflicht zu überprüfen. Sie müssten
klären, «ob und wo eine Maskenpflicht noch verhältnismäßig ist, w
enn
die Inzidenzzahlen niedrig sind und weiter sinken», sagte sie der
«Bild am Sonntag».