Senatorin Pop: Maskenpflicht in Innenräumen sollte bleiben

Berlin (dpa/bb) - Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop hat sich
für das Beibehalten der Maskenpflicht in Innenräumen ausgesprochen.
«Draußen halte ich bei der derzeitigen Infektionslage eine Lockerung
der Maskenpflicht beispielsweise auf Märkten oder in Einkaufsstraßen
durchaus für vertretbar», sagte die Grünen-Politikerin am Montag auf

Anfrage. «Es ist eine große Erleichterung, dass wir in vielen
Lebensbereichen wieder mehr Freiheiten genießen können», so die
Senatorin. «Jetzt darf man allerdings nicht Lockerungen mit
Leichtsinn verwechseln. Insbesondere in Innenräumen ist der Mund-und
Nasenschutz ein bewährter und sicherer Schutz gegen das Coronavirus.»

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte zuvor die
Länder aufgefordert, die Maskenpflicht zu überprüfen. Sie müssten
klären, «ob und wo eine Maskenpflicht noch verhältnismäßig ist, w
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die Inzidenzzahlen niedrig sind und weiter sinken», sagte sie der
«Bild am Sonntag». Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP)
forderte sogar ein komplettes Ende der Maskenpflicht. «Bei einer
klaren Inzidenz unter 35 darf der Staat gar keine Grundrechte
pauschal für alle Bürger einschränken. Die allgemeine Maskenpflicht
müsste daher bei strenger Auslegung des Infektionsschutzgesetzes
aufgehoben werden, erst recht draußen», sagte Kubicki der Zeitung.

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) erklärte am Montag auf
Anfrage: «Ja, wir Länder können das regeln. Aber ich erwarte schon
vom Bundesgesundheitsminister einen Vorschlag.» Der Berliner
Boulevardzeitung «B.Z.» sagte sie, die Inzidenz falle stetig weiter,
und im August werde eine Impfquote von 70 Prozent erreicht. «Deshalb
sollten wir jetzt die Eindämmungsschritte rückwärts gehen, wobei nach

drinnen und draußen differenziert werden muss. Maske generell weg,
das geht nicht einfach so. Experten sagen, das Risiko draußen ist
geringer.»