Corona-Sonderimpfaktion mit Astrazeneca in zahlreichen Impfstellen

Erfurt/Weimar (dpa/th) - In zahlreichen Corona-Impfstellen in
Thüringen ist am Samstag eine Sonderimpfaktion mit dem Wirkstoff von
Astrazeneca angelaufen. Wegen der hohen Nachfrage seien zusätzlich zu
den zunächst rund 6000 Impfterminen noch weitere freigeschaltet
worden, sagte Jörg Mertz, Leiter des Pandemiestabs bei der
Kassenärztlichen Vereinigung, am Samstag. Aus dem Terminvergabeportal
www.impfen-thueringen.de ließ sich schließen, dass nicht alle dieser
Angebote in Anspruch genommen wurden. In einigen Impfstellen waren
noch Termine buchbar.

Verimpft werden bei der Sonderaktion Astrazeneca-Vorräte, die
ursprünglich für Zweitimpfungen bei Menschen unter 60 Jahre
vorgesehen waren. Nach Berichten über seltene Hirnvenenthrombosen -
Verstopfungen der Hirnvene durch Blutgerinnsel - im zeitlichen
Zusammenhang mit Astrazeneca-Impfungen hatten die Gesundheitsminister
von Bund und Ländern zunächst beschlossen, das Vakzin nur noch für
die Altersgruppe ab 60 Jahre einzusetzen. Jüngere Menschen, die es
wünschen, können sich dennoch nach ärztlicher Aufklärung weiterhin

damit impfen lassen. Inzwischen ist die Impf-Reihenfolge mit dem
Vorrang für bestimmte Alters- und Berufsgruppen sowie Vorerkrankte
bundesweit ohnehin aufgehoben.

Die Zweitimpfung bei der Sonderaktion ist bereits in sechs Wochen
geplant, am Wochenende 24./25. Juli. Dies hänge mit
organisatorisch-logistischen Gründen zusammen, sagte Mertz. «An
diesem Wochenende laufen ohnehin Folgetermine für
Astrazeneca-Impfungen in den Impfstellen und -zentren, da lässt sich
das praktisch gut vereinbaren.» Dass der Termin auf den Beginn der
Sommerferien fällt, hatte zu Spekulationen geführt, die KV wolle
damit Familien mit Urlaubsplänen entgegen kommen. Mertz wies das
zurück.

Die Zulassungsbestimmungen für den Astrazeneca-Wirkstoff sehen laut
Mertz einen Zeitraum von vier bis 12 Wochen zwischen beiden Impfungen
vor. Bei der bisherigen Terminvergabe wurde in der Regel der
Maximalzeitraum ausgereizt. Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts war
bis Samstag mehr als ein Viertel (25,6 Prozent) der Thüringer
Bevölkerung vollständig gegen Covid-19 geimpft.