Sommerwetter, Fußball, Abitur - Polizei: Haltet Euch an Corona-Regeln

Die Corona-Zahlen in Hamburg sinken. Erstmals seit Monaten dürfen
sich wieder bis zu zehn Menschen im Freien treffen. Angesichts des
Sommerwetters, des Endes der Abiturprüfungen und der Fußball-EM warnt
die Polizei vor einer Missachtung der noch bestehenden Corona-Regeln.

Hamburg (dpa/lno) - Angesichts des prognostizierten schönen
Wochenendwetters, des Endes der Abiturprüfungen und des Beginns der
Fußball-Europameisterschaft hat die Polizei Hamburg vor einer
Missachtung der Corona-Auflagen gewarnt. «Auch wir von der Polizei
Hamburg freuen uns, dass ein weitgehend normales soziales Leben in
greifbarer Nähe scheint, und wir wollen niemandem die Feierlaune
verderben, aber ansteigende Infektionszahlen aufgrund von bewusstem
oder fahrlässigem Risikoverhalten möchte auch niemand», teilte die
Polizei am Freitag via Facebook mit. Daher würden die Beamten die
Einhaltung der Corona-Schutzregeln weiter kontrollieren.

Nachdem es in den vergangenen Wochen im Schanzenviertel, im Stadtpark
und an verschiedenen Stellen an der Alster zu nicht erlaubten
größeren Menschenansammlungen gekommen sei, «sind wir auch an diesem

Wochenende wieder personell gut vorbereitet und können flexibel und
schnell überall in der Stadt tätig werden». Die Polizei betonte:
«Haltet euch einfach an die geltenden Bestimmungen zum
Infektionsschutz. Dann haben wir alle gemeinsam weniger Stress und
können das Wochenende und die hart erkämpften Lockerungen zusammen
genießen.»

Seit Freitag haben Hamburgs Bürgerinnen und Bürger angesichts
sinkender Corona-Zahlen wieder mehr Freiheiten. Unter anderem dürfen
sich im Freien wieder bis zu zehn Personen aus beliebig vielen
Haushalten treffen. In Innenräumen bleibt es hingegen zunächst bei
der Kontaktbeschränkung auf maximal fünf Personen. Nicht mitgezählt
werden Kinder bis 14 Jahre, vollständig Geimpfte, Genesene und
Menschen mit einem aktuellen negativen Corona-Test. Der Nachweis
dafür soll von kommender Woche an auch über die Corona-Warn-App oder
die neue CovPass-App als digitalem Impfpass möglich sein.

Auch im Tourismus der Hansestadt ist nun deutlich mehr möglich.
Hotels, Hostels und Campingplätze können wieder zu 100 Prozent belegt
werden - bisher waren nur 60 Prozent erlaubt. Bei Veranstaltungen
dürfen sich nun unter Einhaltung von Hygieneauflagen in Innenräumen
bis zu 100 und unter freiem Himmel bis zu 500 Menschen versammeln.
Außerdem ist die Prostitution wieder erlaubt. Saunen, Dampfbäder und
Wellnesseinrichtungen dürfen mit Einschränkungen wieder öffnen.

Weitere Lockerungen gibt es im Sport: Im Freien dürfen jetzt bis zu
30 Erwachsene Sport treiben, kontaktlos im Inneren bis zu zehn
Menschen. Weiter geschlossen bleiben dagegen Clubs, Diskotheken und
andere Tanzlokale. Auch das zu bestimmten Zeiten geltende
Alkoholverbot an den Party-Hotspots der Stadt bleibt bestehen.

Am Freitag war die Corona-Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der
Infektionen pro 100 000 Einwohner und Woche, in Hamburg weiter von
17,4 auf 17,1 gesunken. 33 neu nachgewiesene Infektionen kamen laut
Gesundheitsbehörde hinzu. Das waren 25 weniger als am Donnerstag und
6 weniger als vor einer Woche. Laut Robert Koch-Institut (RKI) stieg
die Zahl der seit Beginn der Pandemie an oder im Zusammenhang mit dem
Coronavirus gestorbenen Menschen um eins auf 1579.

Die Zahl der mindestens einmal gegen das Coronavirus Geimpften
bezifferte die Sozialbehörde mit Stand Donnerstag auf 825 353. Das
seien 8959 mehr als am Vortag. Als vollständig geimpft gelten
inzwischen 437 952 Hamburgerinnen und Hamburger - 17 014 mehr als am
Mittwoch. Im Bundesvergleich liegt Hamburg bei den Impfquoten weit
hinten. Bei den mindesten einmal Geimpften belegt die Hansestadt laut
RKI Stand Donnerstag den vorletzten, bei den vollständig Geimpften
den drittletzten Platz.