Zwei Tote in Klinik - Sicherungsverfahren gegen 21-Jährigen beantragt

Lüneburg (dpa/lni) - Nach dem gewaltsamen Tod von zwei Menschen in
der Psychiatrischen Klinik Lüneburg hat die Staatsanwaltschaft ein
Sicherungsverfahren gegen den mutmaßlichen Täter beantragt. Ziel ist
die Unterbringung des 21-Jährigen in einem psychiatrischen
Krankenhaus, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mitteilte.

Demnach wird ein solcher Antrag gestellt, wenn klar ist, dass der
Verdächtige schuldunfähig oder erheblich vermindert schuldunfähig ist

- etwa wegen einer krankhaften seelischen Störung.

Der Mann mit syrischer Staatsangehörigkeit war im Februar freiwillig
als Patient in die Klinik gegangen. In der darauffolgenden Nacht soll
er dort zwei Patienten im Alter von 54 und 56 Jahren tödlich verletzt
haben. Laut Staatsanwaltschaft wird er zudem verdächtigt, drei
Klinikmitarbeiterinnen genötigt und eine davon verletzt zu haben. In
Richtung der herbeigerufenen Polizeibeamten soll er Gegenstände
geworfen haben.

Gegen den Mann erging zunächst ein Haftbefehl, später wurde er auf
Beschluss des Amtsgerichts in den Maßregelvollzug gebracht. Über die
Eröffnung des Sicherungsverfahrens entscheidet das Landgericht
Lüneburg.