Nürnbergs Oberbürgermeister lässt sich in Moschee impfen

Nürnberg (dpa/lby) - Um die Impfbereitschaft vor allem unter
Migranten zu steigern, hat sich Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus
König (CSU) am Freitag in einer Moschee gegen das Coronavirus impfen
lassen. Im Beisein von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erhielt
er eine Dosis des Impfstoffs des Herstellers Johnson & Johnson. Das
Präparat ist von der Ständigen Impfkommission eigentlich nur für
Personen über 60 Jahren empfohlen. König ist 40 Jahre alt.

Die Impfung war Teil eines Impftages in der Eyüp Sultan Moschee in
Nürnberg. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden der Türkisch
Islamischen Union in Nordbayern, Hasan Aslan, ist der Impftag
hervorragend angenommen worden. Innerhalb weniger Tage hätten sich
500 Menschen angemeldet.

«Wir stellen fest, dass die Sprachbarriere oftmals schon ein Hemmnis
ist», sagte König. Diese Barriere solle aufgelöst werden. «Wenn
Aufklärung stattgefunden hat, wenn man das auch verstanden hat, dann
ist auch die Impfbereitschaft viel größer.»

Der Impftag in der Moschee war der Beginn für sogenannete aufsuchende
Impfungen in den Nürnberger Stadtteilen. Wie in anderen Großstädten
gibt es auch in Nürnberg die Sorge, dass in Stadtteilen mit
geringerem sozio-ökonomischem Niveau - dazu gehören etwa Bildung,
Einkommen und Lebensverhältnisse - die Impfbereitschaft geringer sein
und die Ausbreitung des Coronavirus dort begünstigt werden könnte.

«Wir haben es im Migrationsbereich gesehen, dass es da eine größere
Zurückhaltung gegen das Impfen gibt», sagte Söder. Ein Impftag wie am

Freitag ein Nürnberg, der auch vom türkischen Generalkonsulat und von
den türkischen Kulturvereinen mitgetragen wurde, sei ein gutes
Signal, das zum Schutz aller beitrage.