Biden: USA knüpfen Impfstoffspenden nicht an Bedingungen

St. Ives (dpa) - US-Präsident Joe Biden hat die Unterstützung der
globalen Impfkampagne zur Beendigung der Corona-Pandemie als
humanitäre Pflicht bezeichnet. Die Vereinigten Staaten knüpften die
Spende von Hunderten Millionen Impfdosen an arme Länder nicht an
Bedingungen, sagte Biden am Donnerstag im Küstenort St. Ives im
englischen Cornwall. «Unsere Impfstoffspenden beinhalten keinen Druck
für Gefälligkeiten oder mögliche Zugeständnisse. Wir tun das, um
Leben zu retten. Um diese Pandemie zu beenden.» Biden stellte für
Freitag eine Ankündigung der G7-Staaten zur Unterstützung der
globalen Impfkampagne in Aussicht.

Das Weiße Haus hatte zuvor angekündigt, 500 Millionen Impfdosen des
Vakzins der Pharmakonzerne Pfizer und Biontech zu erwerben und an 92
arme Länder und die Afrikanische Union zu spenden. 200 Millionen
Dosen sollen zwischen August und Ende des Jahres geliefert werden,
die übrigen 300 Millionen bis Juni 2022.

Es sei auch in Amerikas eigenem Interesse, den Kampf gegen die
Pandemie auch anderswo in der Welt zu unterstützen, sagte Biden.
«Solange das Virus anderswo wütet, besteht die Gefahr neuer
Mutationen, die unser Volk bedrohen könnten.» Es halte zudem das
globale Wirtschaftswachstum zurück, erhöhe die Instabilität und
schwäche Regierungen. Es sei im Interesse aller, dass sich die
Weltwirtschaft von der Pandemie erhole. «Und das wird nicht
passieren, es sei denn, wir können diese Pandemie weltweit unter
Kontrolle bringen.»

Biden ist seit Mittwochabend in Großbritannien, wo er ab Freitag am
Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben
großen Industrienationen teilnimmt. Im Zentrum des G7-Gipfels steht
neben der Corona-Pandemie auch der Klimaschutz. Es ist Bidens erste
Auslandsreise als Präsident, die ihn in den kommenden Tagen auch nach
Brüssel und Genf zu weiteren Spitzentreffen führt.