Johnson fordert G7 zur Spende von einer Milliarde Impfdosen auf

Carbis Bay (dpa) - Der britische Premierminister Boris Johnson hat
die G7-Staaten zur Spende von einer Milliarde Corona-Impfdosen an
Entwicklungsländer aufgefordert. «Es ist unsere gemeinsame Aufgabe,
die Pandemie zu überwinden, die Gefahr eines neuen Auftretens zu
minimieren und unsere Wirtschaft nach dieser Tragödie besser
wiederaufzubauen», schrieb Johnson in einem Gastbeitrag in der
«Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Donnerstag/Online).

Daher müsse das Gipfeltreffen im südwestenglischen Cornwall «ein
hohes, aber absolut notwendiges Ziel» verabschieden und
Entwicklungsländern eine Milliarde Impfstoffdosen zur Verfügung
stellen, schrieb Johnson. Angepeilt werden müsse, dass bis Ende 2022
alle Menschen auf der Welt geimpft werden können. Wichtig sei dafür
vor allem Kooperation.

Der britischen Regierung wird vorgeworfen, bisher so gut wie keine
Impfstoffe exportiert zu haben, obwohl sie deutlich mehr Dosen als
für die eigene Bevölkerung nötig bestellt hat. Johnson verweist stets

auf das Engagement für das internationale Impfprogramm Covax sowie
die Finanzierung des Astrazeneca-Impfstoffs, der weltweit zum
Selbstkostenpreis vertrieben werde.

Auf Einladung des Premiers treffen sich an diesem Freitag die Staats-
und Regierungschefs der G7 zu einem dreitägigen Gipfel. Es ist das
erste persönliche Treffen in diesem Format seit Beginn der Pandemie.
Zur G7 gehören außer Großbritannien noch Deutschland, Frankreich,
Italien, Japan, Kanada und die USA. Als Gäste nehmen von Samstag an
auch Australien, Indien, Südafrika und Südkorea teil.