Für mehr Freiheiten: Impfnachweis in Brandenburg künftig auch digital

Potsdam (dpa/bb) - Alle vollständig Geimpften in Brandenburg erhalten
künftig einen digitalen Impfnachweis. Das teilte das
Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Nach einem erfolgreichem
Feldtest, der deutschlandweit am 27. Mai in Potsdam begann, starte
jetzt der sogenannte Rollout in allen Impfzentren des Landes, hieß
es. Auch die nachträgliche Ausstellung für Geimpfte soll demnach bald
möglich sein: Sie können sich ab kommenden Montag (14. Juni) in
vielen Apotheken ihren digitalen Impfnachweis nachträglich ausstellen
lassen. Allen, die ihren vollständigen Impfschutz in einem
Impfzentrum des Landes oder durch ein mobiles Impfteam schon erhalten
haben, soll der digitale Impfnachweis per Post zugesandt werden. Auch
der gelbe Impfpass könne als Impfnachweis verwendet werden.

Der digitale Impfnachweis besteht im Wesentlichen aus einem
ausgedruckten QRCode (Impfzertifikat). Er vereinfacht alltägliche
Prüfvorgänge überall dort, wo man in Europa einen Impfnachweis
vorlegen muss, zum Beispiel in Geschäften, in Gaststätten oder am
Flughafen. Das Impfzertifikat enthält nur Informationen zum
Impfstatus, den Namen des Geimpften und das Geburtsdatum.

Der gelbe Impfausweis ist weiter gültig, der digitale Nachweis ist
eine freiwillige Ergänzung. Deutschland setzt damit ein Vorhaben der
Europäischen Union um. Dafür wurden einheitliche Details eines
Zertifikats vereinbart, mit dem man Impfungen, Tests und überstandene
Covid-19-Erkrankungen nachweisen kann. Die App soll als Beleg bei
gelockerten Corona-Beschränkungen eingesetzt werden können und zur
Sommerferienzeit Reisen in Europa erleichtern.

Dieser Impfnachweis ermögliche nun mehr Freiheiten, erklärte
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher. Sie rief noch einmal alle
Bürger auf, sich impfen zu lassen. Noch sei der Impfstoff knapp, und
deshalb könnten noch nicht alle Impfwünsche sofort erfüllt werden,
schränkte die Ministerin ein.

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) soll
die technische Lösung für die Arztpraxen in den nächsten ein bis zwei

Wochen starten, somit auch sie die Impfnachweise ausstellen können.
Hätte der Bund den digitalen Impfnachweis schneller vorangebracht,
dann hätten wir jetzt in der Umsetzung deutlich weniger Stress
gehabt, kritisierte KVBB-Vize Holger Rostek.