Bei kurzfristigem Wasen: Schausteller könnten schnell reagieren

Stuttgart (dpa) - Trotz der Absage des Cannstatter Volksfests in
Stuttgart könnten die Schausteller und Marktkaufleute zumindest rein
theoretisch und nach eigenen Angaben auch kurzfristig auf
Alternativen oder einen kleineren Jahrmarkt reagieren. Sollten es die
Infektionszahlen zulassen und die Stadt ihre Entscheidung
zurücknehmen, wären Stände und Karussells schnell aufgebaut, sagte
der Chef des Schaustellerverbands im Südwesten, Mark Roschmann, am
Donnerstag. «Wir sind flexibel und pragmatisch. Wir müssen ja auch in
normalen Festjahren innerhalb von wenigen Tagen ab- und an einem
anderem Ort wieder aufbauen.»

Hoffnungen auf eine neue Entscheidung zum Volksfest hat Roschmann
allerdings nicht. «Die Stadt ja entschieden.» Auch im Rathaus heißt
es deutlich, es bleibe bei dem Beschluss.

Die Entscheidung gegen das Volksfest mit seinen jährlich bis zu vier
Millionen Besuchern sei neben der fehlenden Sicherheit vor allem auch
aus Kostengründen gefallen, sagte Roschmann. «Die Stadt müsste in
Vorlage gehen, das ist ihr zu unsicher.» Außerdem habe das Land nicht
eindeutig Position bezogen. Zudem bräuchten die Festwirte mehr
Vorlauf für Planung und Aufbau als die Schausteller.

In seiner Branche, die Schätzungen zufolge in Baden-Württemberg etwa
1000 Betriebe mit 3000 Beschäftigten zählt, sind fast ausschließlich

Familienbetriebe aktiv. Sie haben seit Beginn der Corona-Krise fast
gar nicht arbeiten können und nur einen geringen Teil des Umsatzes
eingefahren.

Die Stadt Stuttgart hatte am Mittwoch entschieden, das zweitgrößte
Volksfest in Deutschland erneut abzusagen. Es hätte vom 24. September
bis zum 10. Oktober 2021 stattfinden sollen. Schausteller und
Marktkaufleute sollen sich nun stattdessen mit Ständen und
Fahrgeschäften in der City präsentieren dürfen.