Apothekerverband fordert höhere Vergütung für Impfstofflieferungen

Berlin (dpa) - Der Deutsche Apothekerverband (DAV) hat höhere
Vergütungen für Impfstofflieferungen an Privat-, Betriebs-, und
Kassenärzte gefordert. «Der Aufwand, der in den Apotheken betrieben
werden muss, um eine in einer derartigen Mangelsituation im
Wesentlichen reibungslose Lieferung zu gewährleisten, ist enorm»,
sagte der DAV-Vorsitzende, Thomas Dittrich, am Donnerstag in Berlin.
«Eine Entspannung der Situation ist nicht in Sicht, die schwierige
Versorgungssituation wird noch eine ganze Weile bestehen bleiben.»

Derzeit erhielten Apotheker pro abgegebenem Impfstoff-Fläschchen 6,58
Euro. Das seit «weit entfernt von den tatsächlich in den Apotheken
anfallenden Kosten». Die Politik sei aufgefordert, «Anpassungen der
Vergütung vorzunehmen, um den Kolleginnen und Kollegen vor Ort eine
kostendeckende Lieferung der Corona-Impfstoffe an die Ärzte zu
ermöglichen», sagte Dittrich.

Der Verband diskutiert an diesem Dienstag über die wirtschaftliche
Situation der Apotheken in Deutschland. Zwar betonte Dittrich, dass
die Apotheken in der Corona-Krise wieder stärker ins Bewusstsein der
Menschen getreten seien.

Mit Blick auf die Zahlen setzt sich indes der jahrelange Trend auch
im laufenden Jahr fort: Die Zahl der öffentlichen Apotheken
in Deutschland ist im ersten Quartal weiter zurückgegangen. Insgesamt
zählte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) in
den ersten drei Monaten dieses Jahres rund 18 670 Filialen und
Einzelapotheken, wie sie am Donnerstag mitteilte. Das waren demnach
82 Apotheken weniger als Ende 2020. Während 103 Einrichtungen
schließen mussten, wurden lediglich 21 neu eröffnet.