Der Norden leiht NRW 20 000 Impfdosen - Impfzentren öffnen für alle

Kiel (dpa/lnw) - Schleswig-Holstein verleiht 20 000 Dosen mit
Astrazeneca-Impfstoff gegen Corona an Nordrhein-Westfalen. Als Grund
nannte das Gesundheitsministerium am Mittwoch das Haltbarkeitsende
der aus Dänemark geliehenen fast 60 000 Dosen zum 30. Juni und eine
Anfrage aus NRW. Nun werde der Impfstoff dort für erforderliche
Zweitimpfungen genutzt.

In Schleswig-Holstein sollen sich ab Anfang nächster Woche auch in
den Impfzentren Interessierte für Corona-Impfungen anmelden können,
die nicht den Priorisierungsgruppen 1 bis 3 angehören. Der genaue
Starttermin folgt noch. Wegen des großen Interesses erwartet das
dortige Ministerium zu Beginn eine mehrtägige Registrierungsphase,
innerhalb derer der Registrierungszeitpunkt aber keine Rolle spiele.
So sollen in dieser Phase alle die gleichen Terminchancen erhalten.
Anschließend werden Termine wieder nach Eingang der Registrierung
vergeben.

Bisher war die Priorisierung für Arztpraxen aufgehoben, nicht aber
für die Impfzentren. Bislang haben sich in den Impfzentren 94 500
Personen aus den Gruppen 1 bis 3 registriert. Wer aus diesen Gruppen
noch keine Impfung, Termin oder Registrierung habe, sollte sich jetzt
registrieren, sagte Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner
Garg (FDP).

Die Priorisierung für Astrazeneca war seit Anfang Mai aufgehoben.
Dieser Stoff wird derzeit bei Erstimpfungen in Arztpraxen verimpft.
Auch ein Teil der 59 300 Astrazeneca-Dosen aus Dänemark geht in den
niedergelassenen Bereich an Ärzte, die das bestellt hatten. Solche
Bestellungen seien weiterhin möglich. Mit einem weiteren Teil startet
Schleswig-Holstein jetzt ergänzend eine offene Sonderimpfaktion ohne
Anmeldung in den Impfzentren in Husum, Neumünster und Lübeck.
Astrazeneca ist für alle Erwachsenen zugelassen. Die Ständige
Impfkommission empfiehlt den Stoff in erster Linie für über
60-Jährige und bei Jüngeren eine Entscheidung gemeinsam mit dem Arzt.