Augenarzt warnt vor ungeschütztem Blick auf Sonnenfinsternis

Neubrandenburg (dpa/mv) - Kurz vor der partiellen Sonnenfinsternis an
diesem Donnerstag hat der Chefarzt der Augenklinik in Neubrandenburg,
Christian Karl Brinkmann, zu Vorsicht gemahnt. Ein ungeschützter
Blick in die Sonne könne zu massiven Sehstörungen führen, erklärte

Brinkmann am Mittwoch in Neubrandenburg. Das belegten immer wieder
Fälle von Patienten, die nach solchen Ereignissen in die Kliniken
kommen.

«Der unmittelbare Blick in das immer noch gleißende Sonnenlicht trotz
Finsternis kann zu einem dauerhaften Verbrennungsschaden in der
Netzhautmitte führen.» Damit sei der schärfste Punkt des Sehens - die

sogenannte Makula - sehr stark gefährdet. Dafür reichten Bruchteile
von Sekunden. Ähnliche Schäden seien durch Blicke in Laserpointer
bekannt, die mitunter als Mutproben unter Jugendlichen gelten. Solche
Schäden seien nicht reparierbar und könnten zur Erblindung führen.

Wer die partielle Sonnenfinsternis ansehen will, sollte nie direkt
oder mit Fernglas dorthin schauen. Auch Sonnenbrillen oder getönte
Folien reichten nicht. Ungefährlich sei dies nur mit speziellen
Sonnenfinsternisbrillen aus Fachgeschäften. Wer dies nicht schafft,
könne sich mit einer sogenannten Lochkamera ein Abbild von der
teilweise abgedeckten Sonnenscheibe auf einem weißen Hintergrund
schaffen, ohne direkt dorthin zu schauen, empfahl Brinkmann.

Das Maximum des Naturschauspiels werde in Neubrandenburg am
Donnerstag gegen 12.39 Uhr mit einer Bedeckung von 13 Prozent
erwartet. Das Himmelsphänomen - der Neumond schiebt sich vor die
Sonne - war zuletzt vor sechs Jahren zu sehen.