Corona-Impfdosen manipuliert - drei Jahre Haft für US-Apotheker

Washington (dpa) - Ein Apotheker und Impfskeptiker im US-Bundesstaat
Wisconsin hat Dosen des Corona-Impfstoffs Moderna verderben wollen -
dafür muss er jetzt für drei Jahre ins Gefängnis. Zudem muss er
seinem Arbeitgeber, einem Krankenhaus in der Ortschaft Grafton,
Schadenersatz in Höhe von 83 800 Dollar (etwa 68 800 Euro) zahlen,
wie das US-Justizministerium in Washington am Dienstag (Ortszeit)
mitteilte.

Der Mann unterbrach demnach die für den Impfstoff notwendige
Kühlkette. Medienberichten zufolge mussten etwa 500 Dosen als Folge
der Manipulation vernichtet werden.

Der 46-Jährige hatte der Behörde zufolge im Dezember 2020 in zwei
Nachtschichten in Folge an seinem Arbeitsplatz eine Box mit den
Moderna-Dosen aus dem Kühlschrank genommen und erst nach mehreren
Stunden wieder zurückgestellt. Damit seien 57 Menschen anschließend
geimpft worden, bevor die Manipulation des Apothekers bekannt
geworden sei, hieß es weiter. Der Mann habe das Risiko «rücksichtslos

missachtet», dass Menschen dadurch der Gefahr von Tod und
Körperverletzung ausgesetzt werden könnten.

Der Apotheker entschuldigte sich am Dienstag vor Gericht, wie der
Lokalsender WTMJ berichtete. «Ich hatte nicht das Recht, diese
Entscheidung zu treffen.» Er fühle sich fürchterlich, ihm tue es sehr

leid, und er sei beschämt. Im Februar hatte er sich in zwei Fällen
der Manipulation für schuldig bekannt. Er sagte demnach, er stehe
Impfungen generell und dem Moderna-Impfstoff im Speziellen skeptisch
gegenüber und habe dies auch seinen Kollegen gesagt.