NRW startet Ausbildungsoffensive für Kita-Helfer und Kinderpflege

Düsseldorf (dpa/lnw) - Im Kampf gegen den Personalmangel in der
Kindertagesbetreuung startet Nordrhein-Westfalen eine
Qualifizierungsoffensive für Kita-Beschäftigte. Mit 55 Millionen Euro
will die Landesregierung in den kommenden drei Jahren vor allem die
praxisintegrierte Ausbildung zur staatlich geprüften Kinderpflegerin
oder -pfleger unterstützen. Das teilte Familienminister Joachim Stamp
(FDP) am Mittwoch mit. Bisher sei die Kinderpflege-Ausbildung rein
schulisch in Vollzeit organisiert. Für viele sei eine Ausbildung ohne
finanzielle Vergütung aber nicht attraktiv. Dies sei nun ein neues
Angebot, mit dem NRW Pionierarbeit leiste, sagte der stellvertretende
Regierungschef. Das Projekt könne auch Vorreiter für andere
Bundesländer sein.

Außerdem sollen in der Corona-Krise eingestellte Alltagshelfer mit
Lehrgängen zu Assistenzkräften fortgebildet werden. In den landesweit
etwa 10 500 Kitas gibt es laut Ministerium rund 5000 Alltagshelfer,
die das pädagogische Fachpersonal etwa bei der Reinigung von
Spielzeug, regelmäßigem Lüften und Desinfizieren entlasten. Das im
Sommer 2020 gestartete Kita-Helfer-Programm läuft zum Ende des
Kita-Jahres am 31. Juli aus.

In einer weiteren Säule will das Land das dritte Jahr von
Umschulungen zum staatlich anerkannten Erzieher oder zur Erzieherin
fördern. Die Bundesanstalt für Arbeit fördere bei Umschulungen nur
zwei Jahre, aber die insgesamt dreijährige Ausbildung lasse sich
nicht verkürzen, sagte Stamp. Mit der Förderung wolle das Land NRW
nun einen zusätzlichen Anreiz für die Ausbildung bieten.