Kinderhilfswerk: Flüchtlinge in Lagern bei Impfungen «ignoriert»

Carbis Bay (dpa) - Die fast 80 Millionen Flüchtlinge weltweit werden
bei den Impfungen gegen Covid-19 nach Angaben des Kinderhilfswerks
World Vision weitgehend ausgeschlossen. «In den allermeisten Ländern
werden sie ignoriert», kritisierte Gesundheitsexperte Marwin Meier am
Mittwoch vor dem Gipfel der reichen Industrieländer (G7) im
britischen Carbis Bay. Griechenland habe erst vergangene Woche mit
Impfungen angefangen, während Polen die Flüchtlinge ganz ausschließe.


Es gebe nur Hinweise aus 20 von 163 Ländern, dass Impfdosen in
Flüchtlingslagern angekommen seien. «Das ist mehr als
Impfnationalismus», beklagte Meier. Dabei sei die Ansteckungsgefahr
in den dicht bevölkerten Lagern mindestens dreimal so hoch wie sonst.
In der Pandemie zählten Flüchtlinge zu den besonders verletzlichen
Bevölkerungsgruppen.

Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten USA, Deutschland,
Großbritannien, Kanada, Frankreich, Italien und Japan sowie Vertreter
der EU kommen von Freitag bis Sonntag in dem Touristenort Carbis Bay
in Cornwall zusammen. Der Kampf gegen Covid-19 ist eines der
zentralen Themen des Gipfels.