Landesgesundheitsminister: Curevac-Impfstoff nicht vor August

Stuttgart (dpa) - Die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Tübinger
Firma Curevac dauert länger als geplant. Der baden-württembergische
Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) bestätigte am Dienstag in
Stuttgart, dass sich das Verfahren weiter verzögere. Zuletzt hatte es
geheißen, man rechne mit einer Zulassung im Juni.

Lucha sagte, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe in der
Gesundheitsministerkonferenz mitgeteilt, «dass wir nach der
derzeitigen Situation leider erst realistisch im August erwarten
können, dass der Curevac-Impfstoff zulassungsfähig appliziert werden
kann oder zugelassen wird.» Der Grünen-Politiker erklärte, dass es
bei der von Curevac durchgeführten klinischen Studie zu dem Vakzin
«Komplikationen» gebe.

Zuvor hatte «Business Insider» berichtet, dass Spahn in der Konferenz
berichtet habe, dass die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) «nicht
vor August» mit einer Zulassung des Curevac-Mittels rechne. Bei der
Studie gebe es noch nicht genug Teilnehmer. Noch Ende Mai hatte es
demnach in internen Lieferprognosen der Bundesregierung geheißen,
dass bis Ende Juni 1,4 Millionen Dosen von Curevac kommen, bis Ende
September 9,4 Millionen und im letzten Quartal 28,9 Millionen.

In den aktuellen Plänen zur Belieferung von Ärzten und Impfzentren im
Juni ist kein Impfstoff von Curevac einkalkuliert worden. An die
Praxen sollen in der nächsten Woche insgesamt rund drei Millionen
Dosen von Biontech, Astrazeneca und Johnson & Johnson gehen, wie aus
einer vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Übersicht mit
Stand von Montag hervorgeht. Das ist etwas weniger als in dieser
Woche mit 3,4 Millionen Dosen. Die in dieser Woche mit 702 000 Dosen
in die Impfungen eingestiegenen Betriebsärzte sollen demnach in der
kommenden Woche 602 550 Dosen des Präparats von Biontech bekommen.