Kalayci: Bislang kein exponentieller Anstieg bei Delta-Variante

Berlin (dpa/bb) - Sie war zuerst in Indien entdeckt worden: Bei der
als besorgniserregend eingestuften Delta-Variante des Coronavirus
wird in Berlin bislang kein unkontrolliertes Wachstum festgestellt.
«Wir sehen dort erst einmal keinen exponentiellen Anstieg», sagte
Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci am Montagmorgen im
Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses. «Das kann sich natürlich
alles noch ändern», mahnte sie mit Blick auf die Urlaubszeit. Die
Virusvarianten sind in vielen Ländern der Welt verbreitet.

Die Delta-Variante (B.1.617.2) werde sehr intensiv beobachtet: Nach
erhöhten Zahlen in den Kalenderwochen 16 bis 20 seien in den Wochen
21 und 22 wieder geringere Zahlen gemeldet worden, schilderte
Kalayci. Auch bezüglich der zunächst in Südafrika entdeckten
Beta-Variante (B.1.351) sprach sie von einem kleinen vorübergehenden
Anstieg, inzwischen seien die Fallzahlen sehr gering. Die genauen
Meldezahlen führte die SPD-Politikerin zunächst nicht an.

Als besorgniserregend gelten Varianten mit Erbgutveränderungen, die
mit bestimmten Eigenschaften wie höherer Übertragbarkeit und einer
veränderten Immunantwort im Zusammenhang stehen. Bei der hierzulande
vorherrschenden Variante Alpha (B.1.1.7) steckt ein Infizierter im
Schnitt mehr Menschen an als bei früheren Virusformen.

Die besorgniserregenden Corona-Varianten werden neuerdings mit
Buchstaben des griechischen Alphabets bezeichnet. Die neutralen Namen
sollen verhindern, dass sie nach den Ländern der Entdeckung benannt
werden. «Das ist stigmatisierend und diskriminierend», hatte die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) kürzlich mitgeteilt.