Führende CDU-Politiker pochen auf Geschlossenheit von CDU und CSU

Berlin (dpa) - Nach dem unerwartet deutlichen Erfolg der CDU bei der
Landtagswahl in Sachsen-Anhalt pochen führende Christdemokraten auf
Geschlossenheit mit der CSU als Schlüssel zum Sieg bei der
Bundestagswahl Ende September. «Eines ist tatsächlich für uns wichtig

in diesem Wahlkampf: Das ist die Geschlossenheit, die Gemeinsamkeit
von CDU und CSU», sagte Gesundheitsminister Jens Spahn am Montag in
Berlin vor Beratungen der CDU-Spitze, die teils in Präsenz und teils
wegen der Corona-Pandemie online organisiert worden waren.

Er sei sicher, dass nach der Klärung der Kanzlerkandidatenfrage «CDU
und CSU gemeinsam, aber auch alle in der CDU und in der CSU gemeinsam
in diese Wahl gehen», sagte Spahn. Der Kurs von Ministerpräsident
Reiner Haseloff - «nicht aufgeregt, ruhig und klar im Kurs, aber auch
eine klare Abgrenzung zu den Radikalen von rechts» sei am Ende
erfolgreich gewesen. Was «auf den ersten Blick vielleicht nicht immer
gleich sexy erscheint», sei für die meisten Bürgerinnen und Bürger

nach genauem Hinschauen «dann aber doch sehr, sehr attraktiv». Das
gebe auch Rückenwind für den Bund.

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) sagte, der Wahlerfolg sei
eine Gemeinschaftsaktion der Union gewesen, nachdem auch CSU-Chef
Markus Söder, Laschet und die Bundespartei Unterstützung gegeben
hätten. In erster Linie sei es aber «ein grandioser Sieg» für die C
DU
in Sachsen-Anhalt und Reiner Haseloff. In den vergangenen Wochen und
Monaten habe es nicht immer Anlass zur Freude gegeben. Nun gebe es
aber viel Rückenwind für den Bundestagswahlkampf.

Präsidiumsmitglied Norbert Röttgen sagte auf die Frage, ob er
erwarte, dass die CSU nun ihre Sticheleien gegen Laschet einstelle,
es gebe immer «eine vitale Spannung zwischen CDU und CSU». Dies sei
«eigentlich ganz okay, nichts Schlimmes». Der Wahlerfolg von Haseloff
gebe der Union Schwung, sage aber nichts aus über den Ausgang der
Bundestagswahl. «Das wäre ein Fehler, wenn man einen schönen Erfolg
überinterpretiert.» Es gebe keinen Grund für Selbstzufriedenheit,
«sondern wir müssen weiter hart kämpfen». Das Wichtigste sei der
klare Abgrenzungskurs von Haseloff zur AfD gewesen. «Die AfD ist
nicht bürgerlich, sie ist nicht konservativ.»