Thailand verhängt nach Corona-Rekordzahlen strengere Maßnahmen

Bangkok (dpa) - Nachdem Thailand mehrere Tage in Folge Rekordzahlen
an Corona-Neuinfektionen verzeichnet hat, reagieren die Behörden
jetzt mit strengeren Maßnahmen. Ab Sonntag sollen Bars, Schulen und
Veranstaltungsorte zunächst für zwei Wochen geschlossen werden, sagte
Taweesin Visanuyothin, der Sprecher des Corona-Task-Force des Landes,
am Freitag nach einem Treffen. Zusammenkünfte müssen auf maximal 50
Personen begrenzt werden. Zudem wird der Ausschank von Alkohol in
Restaurants verboten.

Zwar gebe es keine offiziellen Ausgangsbeschränkungen, jedoch sei die
Bevölkerung dazu aufgerufen, möglichst ihre Häuser zwischen 23.00 und

4.00 Uhr nicht zu verlassen. In dieser Zeit müssen auch Supermärkte
und Straßenstände schließen. Einkaufszentren, Fitnessstudios und
Restaurants sollen hingegen schon um 21.00 Uhr geschlossen werden.
Nach 14 Tagen werde die Lage neu bewertet, erklärte Taweesin.

Das südostasiatische Land, das bisher als Vorzeigestaat in der
Bekämpfung des Virus galt, hat am Freitag den fünften Tag in Folge
Rekordzahlen an neuen Fällen bestätigt. Innerhalb von 24 Stunden
hätten sich 1582 Menschen mit dem Virus infiziert, teilten die
Behörden mit. Der jüngste Ausbruch soll auf Nachtlokale in Bangkok
zurückgehen. Bei vielen der Fälle handelt es sich um die
ansteckendere britische Variante.

Bislang war Thailand mit seinen 70 Millionen Einwohnern
vergleichsweise glimpflich durch die Krise gekommen: Insgesamt wurden
rund 39 000 Fälle vermeldet, 97 Menschen starben in Verbindung mit
Covid-19. Viele Menschen in Thailand hoffen auf eine baldige
Wiederbelebung des wichtigen Tourismussektors. So hatte Phuket im
März Pläne vorgelegt, nach denen geimpfte Reisende ab Juli eventuell
quarantänefrei auf der Insel Urlaub machen dürfen. Ob dies angesichts
der steigenden Zahlen noch möglich sein wird, ist unklar.