Lockdown in Schulen und Einzelhandel wird in Bayern strikter

München (dpa/lby) - Der Freistaat Bayern steuert in der nächsten
Woche wegen weiter steigender Corona-Infektionszahlen auf einen
härteren Lockdown in Schulen und Einzelhandel zu. Am Freitag waren
nur noch die drei Landkreise Miltenberg, Tirschenreuth und Lindau
sowie die kreisfreie Stadt Bamberg unterhalb einer
Sieben-Tage-Inzidenz von 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner,
wie aus der Statistik des Robert-Koch-Instituts hervorgeht.

Im Landesdurchschnitt lag die Inzidenz am Freitag bei knapp über 180,
klar über dem Bundesdurchschnitt von 160. Der nordbayerische
Landkreis Hof hält allerdings nicht mehr die Rote Laterne in
Deutschland, sondern wurde vom Thüringer Landkreis Greiz als
Top-Corona-Hotspot in Deutschland abgelöst.

Für alle anderen Landkreise und kreisfreien Städte sind damit die
Bedingungen erfüllt, dass von Montag an im Zuge der
Notbremsen-Regelung die Schulen weitgehend auf Distanzunterricht
umstellen müssen. Ausnahmen sind lediglich Abschlussklassen, die
vierten Klassen der Grundschulen und die 11. Klassen am Gymnasium.
Die Landeshauptstadt München hatte eine entsprechende Regelung
bereits am Freitagmorgen angekündigt. Unabhängig von der noch nicht
beendeten Diskussion über Schulöffnungen bis zu einer Inzidenz von
200 auf Bundesebene gilt in Bayern derzeit die 100-er-Grenze, von
welcher an die Notbremse bei den Schulen gezogen wird.

Im Einzelhandel erfüllten am Freitag 23 Kreise die Bedingungen für
eine komplette Schließung in der nächsten Woche - also eine
Sieben-Tage-Inzidenz über 200 für mindestens drei Tage am Stück. Drei

Kreise - Starnberg, Miltenberg und Tirschenreuth - erfüllten am
Freitag die Bedingungen für eine Öffnung des Einzelhandels mit
Terminvereinbarung («Click and Meet»). Über das Wochenende können
sich hiebei aber noch Änderungen ergeben.