Volkswagen Sachsen impft wieder - Weitere Unternehmen interessiert

Zwickau/Dresden (dpa/sn) - Die Querelen um das Präparat Astrazeneca
hatten dem Modellprojekt zu Corona-Impfungen bei Volkswagen Sachsen
Ende März einen holprigen Start beschert. Seit rund einer Woche werde
nun wieder geimpft - derzeit mit dem Vakzin von Biontech, sagte
Unternehmenssprecher Carsten Krebs am Donnerstag auf dpa-Anfrage.
Insgesamt hätten bisher etwa 80 Mitarbeiter ihre erste Impfung
erhalten. Die Resonanz bei den Beschäftigten sei gut, und die
Betriebsärzte würden gern mehr Menschen impfen. Doch das sei abhängig

von der Verfügbarkeit des Impfstoffes, hieß es.

Der Autobauer hatte am 30. März das Modellprojekt gestartet und erste
Mitarbeiter im Zwickauer Werk mit Astrazeneca geimpft - als eines der
ersten Industrieunternehmen in Deutschland. Dazu waren zunächst 300
Dosen für die Erstimpfung reserviert. Kurz darauf hatten Bund und
Länder wegen Nebenwirkungen des Impfstoffes die Verwendung
eingeschränkt. Das Unternehmen hatte die Impfungen wieder ausgesetzt.

Bei dem Projekt wird den Angaben zufolge nach der geltenden
Priorisierung vorgegangen. So werden nur Mitarbeiter geimpft, die zur
zweiten Priorisierungsgruppe gehören, also bestimmte chronische
Erkrankungen haben, sowie Beschäftigte aus dem Vogtlandkreis. Dort
dürfen wegen der hohen Inzidenz alle Erwachsenen geimpft werden. Laut
dem Unternehmen fallen rund 1000 Beschäftigte unter diese Kriterien.
Viele Impfwillige hätten sich allerdings auch schon selbst um Termine
in der Nähe ihres Wohnortes gekümmert.

Volkswagen will mit seinem Impfmobil und Personal auch die Kampagne
außerhalb der eigenen Werke unterstützen. So werde eine Ärztin am
Freitag in Limbach-Oberfrohna bei der Schulung von DRK-Helfern sowie
Aufklärungsgesprächen von Impfwilligen helfen, erklärte Krebs. Auch
andere Unternehmen in Sachsen wollen sich an der Impfkampagne
beteiligen. «Sobald wir Impfstoff erhalten, kann es bei uns sofort
losgehen», informierte der Sprecher des Chipherstellers
Globalfoundries in Dresden, Jens Drews.