Potsdam hat wieder aufgemacht - «Ein bisschen Aufatmen»

Nach zwei Kreisen gelten auch in Potsdam wieder die Lockerungen vom
März - die Corona-«Notbremse» ist gefallen. Der Trend bei der
Sieben-Tage-Inzidenz geht aber wieder in die andere Richtung.

Potsdam (dpa/bb) - In der Brandenburger Landeshauptstadt Potsdam ist
Einkaufen in Geschäften seit Mittwoch wieder möglich. Die Stadt
öffnete den Einzelhandel und beendete die «Notbremse», nachdem sie
drei Tage lang weniger als 100 neue Corona-Infektionen pro 100 000
Einwohner binnen sieben Tagen hatte. Für das Einkaufen gelten
Voraussetzungen wie ein Termin und ein Hygienekonzept. Potsdam
verzichtet auf verpflichtende Tests, weil das Einkaufen in zwei
Nachbarlandkreisen ohne aktuellen Schnelltest möglich sei.

Der Einzelhandel beurteilte den ersten Tag der Öffnung von Geschäften

positiv. «Es war gut besucht», sagte der Hauptgeschäftsführer des
Handelsverbands Berlin-Brandenburg, Nils Busch-Petersen. «Es war ein
bisschen Aufatmen.» Einige Läden hätten den Zugang bereits regulieren

müssen, es sei aber nicht zu voll gewesen.

Damit traten wieder die Lockerungen vom März in Kraft. Im Freien
dürfen sich zwei Haushalte treffen, höchstens aber fünf Leute, nicht

wie zuvor ein Haushalt und eine weitere Person. Die
Sieben-Tage-Inzidenz stieg in Potsdam allerdings wieder deutlich und
lag am Mittwoch bei rund 87 nach knapp 70 am Dienstag.
Potsdam-Mittelmark und der Kreis Barnim hatten die «Notbremse»
bereits aufgehoben.

Auch Museen und Gedenkstätten dürfen in Potsdam wieder öffnen. Das
Museum Barberini wird voraussichtlich erst am Samstag Besucher
begrüßen. Dabei sollen die Besucherzahlen nach den Vorgaben der Stadt
Potsdam und des Landes Brandenburg aber stark begrenzt bleiben,
teilte das Museum der Deutschen Presse-Agentur mit. Demnach sollen
alle 15 Minuten nur 20 Besucher mit vorab online gebuchten Tickets
eingelassen werden, Spontanbesuche seien nicht möglich.

In dem Museum sind derzeit unter anderem Schlüsselwerke des
niederländischen Malers Rembrandt (1606-1669) ausgestellt. Ende März
war es aufgrund der Corona-Infektionslage erneut geschlossen worden.
Den Angaben zufolge sind die Barberini-Tickets ausschließlich drei
Tage im Voraus und nur online buchbar. So könne man schnell auf eine
mögliche «Notbremse» reagieren, und die Tickets seien nicht sofort
alle ausverkauft, teilte das Museum mit. Pro Tag dürften so ungefähr
660 Leute ins Haus kommen, das sei weniger als ein Drittel des
üblichen Aufkommens bei einer großen Publikumsausstellung.