Verband sieht zahlreiche Rehakliniken in Niedersachsen gefährdet

Bad Zwischenahn (dpa/lni) - Zahlreiche niedersächsische Rehakliniken
sehen sich in ihrer Existenz bedroht. Im vergangenen Jahr hätten die
gesetzlichen Krankenkassen laut Zahlen des
Bundesgesundheitsministeriums 580 Millionen Euro weniger für Reha und
Vorsorge ausgegeben, teilte am Mittwoch der Verbund Norddeutscher
Rehakliniken in Bad Zwischenahn (Landkreis Ammerland) mit. Das
entspreche einem Rückgang von 15,2 Prozent.

Hinzu komme ein pandemiebedingter Belegungsrückgang. Einer Umfrage
des Verbandes der Privatkliniken Niedersachsen und Bremen zufolge sei
die Zahl der stationär behandelten Patienten im vergangenen Jahr
gegenüber 2019 um 20 Prozent zurückgegangen. Im Januar und Februar
dieses Jahres habe die Auslastung nur noch bei durchschnittlich 68
Prozent gelegen. Die Kosten seien aber gleichbleibend hoch geblieben.
«Der Rettungsschirm läuft zum 31. Mai 2021 aus und noch ist nicht
klar, ob dieser wie gefordert vor dem Hintergrund der aktuellen
pandemischen Lage bis zum 31. Dezember 2021 verlängert wird», hieß es

in der Mitteilung.

Auch der von den Krankenkassen zu zahlende Corona-Zuschlag für
pandemiebedingte Mehrkosten sei noch nicht bei den Reha-Einrichtungen
angekommen. Dieser sei bereits im November 2020 gesetzlich
beschlossen worden. «Der Gesetzgeber muss diese zweite Bremse
schnellstmöglich lösen und eine gesetzliche Grundlage für unsere
Verhandlungen mit den Krankenkassen auf Bundesebene schaffen»,
forderte der Vorstandsvorsitzende des Verbundes Norddeutscher
Rehakliniken, Norbert Hemken.