Karliczek: Lernförderprogramm erst im kommenden Schuljahr

Berlin (dpa) - Das Corona-Aufholprogramm von Bund und Ländern für
Schüler soll nach Angaben von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek
erst im Herbst starten. Man wolle ganz bewusst erst in das neue
Schuljahr damit gehen, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch im
Bundestag mit Blick auf die Belastungen für Familien und Schüler im
laufenden Jahr. «Deswegen sollten wir ihnen jetzt nicht noch
zusätzliche Aufgaben geben, sondern ab dem Herbst das Nachholprogramm
starten.» Sie forderte die Länder - die für Schule selbst zuständig

sind - dazu auf, jetzt Lernstände bei den Schülern zu erheben, weil
sie nur dann gezielt nachsteuern könnten.

Bund und Länder beraten seit einiger Zeit über ein
Nachhilfe-Programm. Es geht darum, wie viel Geld unter welchen
Bedingungen Berlin den Ländern bereitstellt, um Fördermaßnahmen für

Schüler zu unterstützen, die durch Schulschließungen und Notbetrieb
größere Lernrückstände aufgebaut haben. Im Gespräch ist bisher ei
ne
Milliarde Euro.

Laut Deutschem Lehrerverband sind seit Beginn der Pandemie 400 bis
600 Unterrichtsstunden weggefallen. Es wird davon ausgegangen, dass
rund jeder fünfte der etwa 11 Millionen Schüler des Landes
zusätzlichen Unterricht benötigt. Diskutiert wird über ein Angebot
von zwei zusätzlichen Stunden pro Woche im kommenden Schuljahr. Zum
Einsatz kommen könnten Nachwuchslehrer im Studium, pensionierte
Lehrkräfte, Volkshochschulpersonal aber auch externe Anbieter.