Sozialverbände und Senioren nehmen ebenfalls am Impfgipfel teil

Stuttgart (dpa/lsw) - Vor Beginn des baden-württembergischen
Impfgipfels hat das Gesundheitsministerium des Landes den Kreis der
Teilnehmer erweitert und so auf die Kritik von Sozialverbänden und
Patientenvertretungen reagiert. Es seien zunächst vor allem Akteure
eingeladen worden, die mit der praktischen Umsetzung des Impfens
befasst seien, teilte das Ministerium auf Anfrage am Mittwoch mit.
«Doch das Anliegen, dass auch die Verbände eingeladen werden, die die
Interessen der impfberechtigten Menschen vertreten, ist
verständlich», hieß es weiter. Deshalb seien nun auch der
Paritätische und der Sozialverband VdK aus Baden-Württemberg sowie
der Landesseniorenrat und die Landesbehindertenbeauftragte mit dabei.

Zuvor hatten der VdK und der Paritätische betont, sie seien die
Vertreter der Menschen, für die eine Corona-Impfung besonders wichtig
sei. «Wir wissen um die erheblichen Probleme, die die Betroffenen
beim Organisieren und Realisieren von Impfterminen haben»,
kritisierten sie ihr Fehlen auf der Gästeliste für den Gipfel.

Um die Corona-Impfkampagne voranzutreiben, will Gesundheitsminister
Manne Lucha (Grüne) am Freitag (11.00 Uhr) in einer Videoschalte mit
Kommunalpolitikern sowie Vertretern etwa von Ärztekammer,
Apothekerverband und Krankenhausgesellschaft sprechen. Es geht um
einen Plan für den Moment, ab dem deutlich mehr Impfstoff zur
Verfügung steht. Aus der Opposition kam bereits Kritik, Lucha wolle
von Versäumnissen zum Beispiel bei Senioren ablenken. Hausärzte
wiederum fürchten, dass Impfchaos in ihre Praxen verlagert wird.