EU-Kommission setzt künftig vor allem auf mRNA-Impfstoffe

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission will bei den nächsten Bestellungen
für Corona-Impfstoffe vor allem auf die neuartige mRNA-Technologie
setzen, die zum Beispiel Biontech/Pfizer und Moderna nutzen. Dies
bestätigten Kommissionskreise am Mittwoch in Brüssel. Dies bedeute
aber nicht, dass Hersteller wie Astrazeneca und Johnson & Johnson bei
künftigen Verträgen bereits aus dem Rennen seien oder deren Verträge

nicht verlängert würden. Entsprechende Berichte seien falsch, sagte
ein EU-Beamter. Es sei viel zu früh, darüber jetzt zu entscheiden.

Astrazeneca und Johnson & Johnson nutzen für ihre Corona-Impfstoffe
eine andere Wirkweise mit Hilfe sogenannter Adenoviren. Zuletzt waren
beide Vakzine mit Blutgerinnseln im Gehirn in Verbindung gebracht
worden. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt den Impfstoff von
Astrazeneca dennoch weiter. Beim Vakzin von Johnson & Johnson läuft
eine weitere Prüfung. Der Konzern hat die Auslieferung in Europa
vorerst ausgesetzt.

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass die Kommission bis zu 1,8
Milliarden Impfstoffdosen für Auffrischungen und für Kinder bestellen
will. Der Vertrag soll für die Jahre 2021 bis 2023 gelten. Als
Kriterien nannten Kommissionskreise bereits am Freitag, dass es sich
um Impfstoffe auf Grundlage der mRNA-Technologie handelt.

Mit den Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna sind bislang zwei
Impfstoffe dieser Art in der EU zugelassen. Im Sommer könnte das
Mittel von Curevac hinzukommen. Weitere Kriterien sind, dass der
Impfstoff in Europa produziert wird und dass das Unternehmen
ausreichende Produktionskapazitäten hat.