SPD will Sport im Freien von Ausgangsbeschränkungen ausnehmen

Berlin (dpa) - Die SPD im Bundestag will Sport im Freien und
kontaktlosen Sport für Kinder von der geplanten Corona-Notbremse des
Bundes ausnehmen. Ausnahmen bei den Ausgangsbeschränkungen für Sport
im Außenbereich seien zwingend, sagte der parlamentarische
Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Carsten Schneider, am Mittwoch in
Berlin. Kindern solle zudem kontaktloser Sport ermöglicht werden.

Andernfalls drohe eine Eskalation der sozialen Situation bei
denjenigen, die in beengten Verhältnissen leben. «Die erste Welle war

eine Ischgl-Welle, und die zweite und dritte Welle ist eine Welle in
den sozialen Brennpunkten.»

Schneider verteidigte den Verzicht auf ein beschleunigtes Beratungs-
und Beschlussverfahren im Parlament zum Infektionsschutzgesetz für
die Bundes-Notbremse. «Es kommt jetzt auf diese drei oder vier Tage
wirklich nicht an», hielt er der Deutschen Interdisziplinären
Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) entgegen.

DIVI-Präsident Gernot Marx hatte in einem Interview gesagt: «Unsere
dringende Bitte ist, dass die politisch Verantwortlichen die
geplanten Änderungen des Infektionsschutzgesetzes möglichst noch
diese Woche verabschieden.»

Schneider sagte: «Es gibt keinen Grund, für zwei Tage die
Oppositionsrechte auszuhebeln oder eine sorgfältige Beratung nicht zu
ermöglichen.» Die erste Beratung zu dem geplanten Gesetz finde nun am
Freitag statt, die Ausschussberatung am Montag und die Verabschiedung
in Bundesrat und voraussichtlich auch im Bundesrat am Mittwoch. Der
Entwurf sei nach Kabinettsbeschluss am Dienstagvormittag versandt
worden. «Zu erwarten, so ein maßgebliches Gesetz bis Freitag zu
beschließen, ist schon eine Zumutung.»