Kritik an Gästeliste für Impfgipfel - Sozialverbände nicht dabei

Stuttgart (dpa/lsw) - Vor Beginn des baden-württembergischen
Impfgipfels üben Sozialverbände und Patientenvertretungen Kritik,
weil sie nicht mit am Tisch sitzen können. «Wir vertreten die
Menschen, für die eine Corona-Impfung besonders wichtig ist, und wir
wissen um die erheblichen Probleme, die die Betroffenen beim
Organisieren und Realisieren von Impfterminen haben», kritisierten
der Paritätische Baden-Württemberg und der Sozialverband VdK am
Mittwoch in Stuttgart. Diese Erfahrung dürfe beim Gipfel nicht außen
vor bleiben, sagte der VdK-Landesvorsitzende Hans-Josef Hotz.

Gerade bei den sozialen Dienstleistern gebe es Personengruppen, die
dringend in der Impfstrategie des Landes berücksichtigt werden
müssten, beklagte auch Ursel Wolfgramm vom Paritätischen.
Mitarbeitende der Haushaltshilfe und Familienpflege seien bisher
völlig vergessen worden. «Sie betreuen Familien, in denen meist die
Mutter aufgrund einer schweren Erkrankung zur Risikogruppe gehört»,
sagte Wolfgramm.

Um die Corona-Impfkampagne im Südwesten voranzutreiben, will
Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) an diesem Freitag mit
Kommunalpolitikern sowie Vertretern etwa von Landesärztekammer,
Landesapothekerverband und Krankenhausgesellschaft sprechen. Es geht
um einen Plan für den Moment, ab dem deutlich mehr Impfstoff zur
Verfügung steht. Aus der Opposition kam bereits Kritik, Lucha wolle
von Versäumnissen zum Beispiel bei Senioren ablenken. Hausärzte
wiederum fürchten, dass Impfchaos in ihre Praxen verlagert wird.