Schlichtungsausschuss sieht 67 Behandlungsfehler von Ärzten

Mainz (dpa/lrs) - Operationsfehler, Fehldiagnose oder falsches
Medikament: Wegen möglicher Behandlungsfehler haben 375 Patienten
2020 den Schlichtungsausschuss der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz
angerufen. Das waren 45 Bürger weniger als im Jahr zuvor, wie die
Landesärztekammer am Mittwoch in Mainz mitteilte. In 67 Fällen - gut
einem Fünftel der 2020 entschiedenen Fälle - bestätigte der Ausschuss

aus Juristen, Ärzten und Patientenvertretern einen Behandlungsfehler.
2019 galt das nur für knapp jeden fünften Fall.

Die meisten Behandlungsfehler in den Krankenhäusern betrafen
Operationen (30), gefolgt von bildgebender Diagnostik und allgemeiner
Diagnostik (je 7 Fälle). Besonders häufig litten die Patienten unter
Arthrose, Darmkrankheiten und Verletzungen der Hand oder des
Handgelenks. Rund zwei Drittel aller Anträge betrafen die
Krankenhäuser - vor allem die Unfallchirurgie (95 Fälle). Gefolgt von
Allgemeinchirurgie (29 Fälle) und Innere Medizin (21 Fälle). Die
Unfallchirurgie verursachte auch im ambulanten Bereich die meisten
Beschwerdefälle (11), dicht gefolgt von den Hausarztpraxen (10).

In den meisten Fällen seien die Entscheidungen des
Schlichtungsausschusse von beiden Seiten akzeptiert und der Streit
beigelegt worden, berichtet die Landesärztekammer. «Ehrlich mit
Fehlern umgehen und aus Fehlern lernen: Das bietet eine
große Präventionschance, Fehler künftig zu vermeiden und
Patientensicherheit weiter auf sehr hohem Niveau zu gewährleisten»,
sagte der Präsident der Landesärztekammer, Günter Matheis. Jeder
Fehler sei einer zu viel, dennoch liege der Anteil im Verhältnis zu
allen Behandlungen im Promillebereich.