Wirtschaft fordert Kostenerstattung bei Corona-Testpflicht

Rostock (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaft hat nach der
Einführung der Corona-Testpflicht für Unternehmen die Erstattung der
Kosten gefordert. «Der Versuch, die Verantwortung und die Kosten der
Pandemiebekämpfung jetzt durch den Bund auf die Wirtschaft zu
verlagern, ist ein falsches Signal», erklärte der Präsident der
Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern,
Axel Hochschild, am Dienstag. «Die Beschaffung von ausreichenden
Mengen an Impfstoffen, Masken und Tests sollte im Mittelpunkt der
Anstrengungen des Bundes stehen.»

Unternehmen müssen ihren Beschäftigten künftig Coronatests anbieten.

Das Bundeskabinett hat am Dienstag eine entsprechende Verordnung zum
Arbeitsschutz beschlossen. «Diese Regel gilt für alle Beschäftigten,

die nicht dauerhaft im Homeoffice arbeiten können», sagte
Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in Berlin. Derjenige Teil der
Wirtschaft, der offen bleiben solle, müsse nun zum Infektionsschutz
einen verpflichtenden Beitrag leisten. Die Verordnung soll in der
kommenden Woche in Kraft treten.

Der geschäftsführende Präsident der Industrie- und Handelskammern in

Mecklenburg-Vorpommern, Matthias Belke, betonte, alle Unternehmen
hätten in den vergangenen 13 Monaten große Anstrengungen unternommen,
ihre Beschäftigten und Kunden durch Hygienekonzepte,
Homeoffice-Lösungen, Maskenpflicht und Abstandsgebote zu schützen.
Sie trügen bereits wesentlich zur Eindämmung der Pandemie bei. Nach
Angaben der Kammern kommen je Mitarbeiter und Woche zehn Euro Kosten
für die Tests auf die Firmen zu.