Petition für Gewinnung von zusätzlicher Corona-Impfdosis gescheitert

München (dpa) - Im bayerischen Landtag ist am Dienstag eine Petition
zur Gewinnung zusätzlicher Impfdosen aus den Medikamentenampullen
gescheitert. Im Gesundheitsausschuss ging es beispielsweise darum,
dass aus den Fläschchen von Biontech/Pfizer sieben Dosen gewonnen
werden können, obwohl offiziell nur sechs Dosen enthalten sind. Der
Ausschuss lehnte allerdings mehrheitlich eine Würdigung der Petition
ab, so dass die siebte Dosis nun nicht staatlich vorgeschrieben
werden soll.

Vertreter verschiedener Fraktionen hatten zuvor klar gemacht, dass es
zu begrüßen sei, wenn die Impfärzte sieben statt nur sechs Dosen aus

den Ampullen entnehmen. Dies ist möglich, weil der Hersteller immer
eine Reserve in die Impfstofffläschchen füllt. Ausschussvorsitzender
Bernhard Seidenath (CSU) betonte allerdings, dass es nachteilig sei,
wenn die Entnahme der siebten Dosis vorgeschrieben sei. Denn dann
müsse der Arzt diese Dosis auch aus den Ampullen ziehen, jetzt sei es
ihm freigestellt.

Unter anderem setzt sich der Allgemeinmediziner Christian Kröner aus
Neu-Ulm seit Wochen für die zusätzlichen Dosen aus den
Arzneimittelfläschchen ein. Seiner Ansicht nach werden unnötig
zahlreiche Impfdosen weggeworfen, weil die Impfzentren immer nur
sechs Spritzen aufziehen. Er wollte deswegen eine offizielle Freigabe
der zusätzlichen Impfdosen, damit nicht «aus rein juristischen
Gründen jeden Tag tausende Impfdosen ungenutzt entsorgt werden».

Die Gesundheitsbehörden hatten klar gemacht, dass Impfärzte zwar
sieben Dosen aus den Biontech-Ampullen entnehmen dürfen, dies aber in
eigener Verantwortung geschehe. Fachleute sprechen in einem solchen
Fall von einem «Off-Label-Use». Die Mediziner setzen dann ein
Präparat außerhalb des von den Zulassungsbehörden genehmigten
Anwendungsbereiches ein.