Regierung: Pause von Johnson & Johnson kein Problem für US-Impfungen

Washington (dpa) - Die vorsorgliche Aussetzung der Corona-Impfungen
mit dem Präparat von Johnson & Johnson wird nach Angaben des Weißen
Hauses «keine bedeutenden Auswirkungen» auf die US-Impfkampagne
haben. Die USA hätten allein durch die vereinbarten Lieferungen mit
den Herstellern Moderna und Biontech/Pfizer genügend Impfstoff für
300 Millionen Menschen, erklärte US-Präsident Joe Bidens
Corona-Koordinator Jeff Zients am Dienstag. Die USA könnten daher
weiter pro Tag rund drei Millionen Menschen impfen.

«Wir haben genug Vorrat», sagte Zients. Er forderte alle Menschen in
den USA auf, sich sobald wie möglich impfen zu lassen. Die Impfstoffe
von Moderna und Biontech/Pfizer seien sicher «und retten Leben»,
betonte er. Corona-Experte Anthony Fauci betonte, weit mehr als 110
Millionen Menschen seien in den USA bereits damit geimpft worden -
ohne dass schwere Nebenwirkungen festgestellt worden seien. «Daraus
können wir ablesen, dass es um wirklich sichere Impfungen geht.»

Das von Biden vorgegebene Ziel, allein in den ersten 100 Tagen seiner
Amtszeit 200 Millionen Impfungen zu verabreichen, werde wie geplant
bis Ende April erreicht werden, erklärte Zients weiter. Die Regierung
arbeite nun mit ihren Partnern zusammen, um allen Menschen, die einen
Impftermin für den Wirkstoff von Johnson & Johnson hatten, einen
neuen Termin mit einer der beiden anderen zugelassenen Impfungen
anzubieten. Biden hat versprochen, bis Ende Mai genügend Impfstoff
für alle rund 260 Millionen Erwachsenen im Land zu haben.

Bislang wurden in den USA mehr als 6,8 Millionen Dosen des
Impfstoffes von Johnson & Johnson eingesetzt, der bereits nach der
ersten Spritze seine volle Wirkung entfaltet. Der Wirkstoff war in
den USA Ende Februar zugelassen worden.

Die Impfkampagne in den USA schreitet unterdessen weiter rasant
voran. Seit Mitte Dezember wurden Daten der Gesundheitsbehörde CDC
zufolge bislang fast 190 Millionen Impfdosen gespritzt. Gut 46
Prozent der Erwachsenen haben demnach mindestens eine Impfdosis
bekommen, knapp 29 Prozent sind voll geimpft.