Weimar will zweite Modellphase mit geöffneten Kinos und Hotels

Weimar (dpa/th) - Die Stadt Weimar will mit einem ausgebauten Angebot
in eine zweite Testphase zur Öffnung des Einzelhandels und der Kultur
in der Corona-Krise gehen. Vorstellbar sei, dann auch Bereiche wie
Sport, Gastronomie, Theater oder Hotels einzubeziehen, hieß es in
einer am Dienstag veröffentlichten Auswertung des Weimarer
Modellprojekts. Für Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels sei denkbar,

dass diese als anerkannte Teststellen gelten und somit das städtische
Testkonzept erweitern.

Vom 29. März bis zum 1. April hatten in Weimar mehr als 200 Geschäfte
im Rahmen eines von der Landesregierung genehmigten Modellprojektes
geöffnet. In den Geschäften galten Abstandsregeln, Hygienemaßnahmen
und die Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Zur
Kontaktnachverfolgung mussten sich die Kunden zudem entweder mit der
Luca-App digital oder über ein manuelles Formular registrieren. Auch
im Kreis Nordhausen ist das Shoppen nach einem negativen Test seit
vergangenem Montag und bis zum kommenden Freitag (16. April) im
Rahmen eines Modellprojekts erlaubt.

Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) zog ein positives
Fazit. «Die Auswertung bestätigt unsere erste Einschätzung, dass wir

mit dem Verlauf unseres Öffnungsmodelles trotz des enormen Aufwandes
zufrieden sein können. Die mehrtägigen Öffnungen haben zu keiner
signifikanten zusätzlichen Beschleunigung des Infektionsgeschehens in
Weimar geführt», sagte er.

Viele Bürgerinnen und Bürger sowie Händlerinnen und Händler nutzten

die Möglichkeit der Öffnung nach Angaben der Stadt. An allen fünf
Testtagen seien im Schnitt 3000 Personen getestet worden. Dabei galt
Einkaufen als häufigster Grund für einen Schnelltest. Der Großteil
der Getesteten seien Weimarerinnen und Weimarer gewesen.

Der Aufwand zur Durchführung des Modells wurde allerdings unter
anderem im Hinblick auf das Testen und die damit einhergehende
Wartezeit als relativ hoch eingeschätzt. Bei einer Erweiterung des
Modells müssten mehr Stellen, wie etwa Arztpraxen oder
Pflegeeinrichtungen, Tests durchführen können, hieß es in der
Auswertung.