Lage in bayerischen Krankenhäusern spitzt sich zu

München/Hof (dpa/lby) - In Bayern werden wegen der Corona-Krise die
Intensivbetten langsam wieder knapp. In den vergangenen drei Wochen
sei die Auslastung der sogenannten ICU-Betten um 43,5 Prozent
gestiegen, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU)
nach der Kabinettssitzung in München. Die Situation sei «noch
beherrschbar», bereite angesichts der steigenden Infektionszahlen
aber Sorgen.

ICU-Betten sind Intensivpflegebetten mit invasiver
Beatmungsmöglichkeit. Die Behandlung in einem solchen Bett bedeutet
zwar nicht zwingend, dass der Patient aktuell beatmet wird. Es kann
aber jederzeit dazu kommen, dass sofort eine Beatmung notwendig wird.

Bayerns Krankenhäuser meldeten am Dienstag 782 Covid-19-Patienten,
wie aus dem deutschlandweiten DIVI-Register am Dienstag hervorgeht.
Keine freie Betten auf der Intensivstation gab es demnach im
Landkreis Landshut, mehrere andere Kommunen meldeten nur noch ein bis
zwei freie Intensivbetten. Im bundesweiten Corona-Hotspot Hof waren
nach Angaben der dortigen Klinik am Dienstag noch zwei Intensivbetten
frei, 49 Covid-19-Patienten wurden behandelt.

Wenn in einem Landkreis keine Betten mehr frei sind, bedeutet dies
nicht, dass keine Behandlung mehr möglich ist. Aber neue
Intensivpatienten müssen dann zum Teil über weite Entfernungen in
andere Krankenhäuser gebracht werden. Bayernweit waren laut
Intensivregister am Dienstag noch 10,9 Prozent der knapp 3400
Intensivbetten frei, vergleichbar mit dem benachbarten
Baden-Württemberg.

«Die Lage spitzt sich zu», sagte ein Sprecher der Bayerischen
Krankenhausgesellschaft der Deutschen Presse-Agentur. Die Zahl der
Covid-19-Patienten nehme deutlich zu, gleichzeitig würden immer mehr
Mitarbeitende ohne Impfung ausfallen. «Es gibt Kliniken, die geplante
Operationen schon wieder verschieben.»