SPD-Opposition fordert Sputnik-Vorverträge auch für NRW

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die SPD-Opposition hat die Landesregierung in
Nordrhein-Westfalen aufgefordert, sich ebenfalls um mögliche
Lieferungen des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V zu kümmern.
«Ich habe überhaupt kein Verständnis, dass der Ministerpräsident so

zurückhaltend ist bei der Organisation zusätzlichen Impfstoffs»,
kritisierte SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty am Dienstag in
Düsseldorf.

Bayern und Mecklenburg-Vorpommern hätten dagegen schon Vorverträge
geschlossen. Bis es eine Zulassung der Europäischen
Arzneimittelagentur für Sputnik V gebe, müssten entsprechende
Vorverträge «schon längst unter Dach und Fach sein». Bislang gibt e
s
nach Angaben des Gesundheitsministeriums «keine derartigen Pläne in
Nordrhein-Westfalen».

Darüber hinaus fehle in NRW derzeit noch jede Vorbereitung, wie auch
Kinder möglichst bald in die Impf-Kampagnen eingebunden werden
könnten, sagte Kutschaty. Das Pharma-Unternehmen Biontech habe in den
USA mittlerweile schon einen Impfstoff für Kinder ab zwölf Jahren.
«Auch hier muss Nordrhein-Westfalen, muss Deutschland handeln», sagte
der Oppositionsführer.

Dass es in NRW bislang nicht einmal genügend Tests für Kitas und
Schulen gebe, sei «ein handfester Skandal», so Kutschaty. In einer
aktuellen Vorlage an den Landtag habe der für die Beschaffung in NRW
zuständige Innenminister Herbert Reul (CDU) selbst eingeräumt, dass
der komplette Bedarf «voraussichtlich erst ab der 18. Kalenderwoche
gedeckt werden» könne, zitierte Kutschaty aus der Vorlage. Reul ist
demnach zuständig für die Beschaffung von Selbstschnelltests für die

Landesverwaltung und die Schulen.