Elternumfrage: Unterschiede beim Homeschooling enorm

Dortmund (dpa/lnw) - Beim Distanzunterricht sind die Unterschiede
zwischen den Schulen einer Eltern-Befragung zufolge erheblich. Die
Homeschooling-Situation habe sich im zweiten Lockdown der Schulen in
Deutschland im Vergleich zum ersten insgesamt verbessert - etwa bei
Anschaffung digitaler Endgeräte und Lernplattformen, bilanzierte eine
am Dienstag vorgestellte Studie von Professorinnen der TU Dortmund
und Uni Marburg. Zwischen dem 3. Februar und 26. März 2021 waren
dafür bundesweit rund 3480 Eltern zur Qualität des Distanzunterrichts
befragt worden.

Es seien große Unterschiede zwischen Grund- und weiterführenden
Schulen, aber auch in Einrichtungen der gleichen Schulform deutlich
geworden. Während es mancherorts weiter keinen Unterricht per Video
gebe, werde an anderen Schulen über Lernplattformen umfänglich online
nach Stundenplan unterrichtet, schilderte die Dortmunder Forscherin
Ricarda Steinmayr. Zum Zeitpunkt der Befragung lernten die Kinder im
Mittel seit sieben Wochen daheim. Häufig seien Kinder durch die
Schließungen belastet, weil soziale Kontakte und Freizeitaktivitäten
fehlen. Das gelte vor allem bei Grundschülern und jüngeren Kindern
der weiterführenden Schulen. Es sei zu befürchten, dass
Leistungsunterschiede zwischen den Schülern weiter zunehmen.

Lediglich 30 Prozent der befragten Eltern berichteten, dass ihre
Kinder mindestens zweimal pro Woche in Deutsch und Mathematik
Unterricht erhielten. Viele wünschten sich auch mehr Feedback und
Austausch mit den Lehrkräften. Die Umfrage gilt nicht als
repräsentativ, weil drei Viertel der Eltern über ein (Fach-)Abitur
verfügten - und die Stichprobe damit ein weit höheres Bildungsniveau
spiegele als in der durchschnittlichen Bevölkerung gegeben sei.

Guter Distanzunterricht wirke sich positiv auf Motivation und
Lernfortschritt der Schüler aus. Es sei aber nicht gelungen, bei der
Quantität zu vergleichbaren Angeboten zu kommen. Die
Wissenschaftlerin riet dazu, «alle Möglichkeiten für den
Präsenzunterricht während der Pandemie auszuschöpfen und
Distanzunterricht lediglich als Ultima Ratio zu betrachten.» In NRW
wird seit Montag wieder im Homeschooling-Modus gelernt, nur für die
Abschlussklassen erfolgt Präsenzunterricht.