Schausteller ohne Perspektive - «Wir spielen alle auf Zeit»

Mainz (dpa/lrs) - Abgesagte Volksfeste und verbotene Feiern: Viele
Schausteller in Rheinland-Pfalz leiden unter der Corona-Krise. «Die
Lage ist sehr schwierig für die Schausteller», sagte Georg Spreuer,
Vorsitzender des Schaustellerverbands Rheinhessen, auf Anfrage der
Deutschen Presse-Agentur: «Es gibt keine Perspektive für unseren
Berufsstand. Im Moment leben wir von der Hoffnung.»

Seit über einem Jahr sei die finanzielle Situation kritisch, sagte
Spreuer. Jeder versuche, auf irgendeine Art und Weise
zurechtzukommen. «Wir spielen alle auf Zeit.»

Der Schaustellerverband Rheinhessen vertritt nach eigenen Angaben die
Interessen von rund 50 Betrieben in Rheinhessen und Mainz.
Üblicherweise seien die Schausteller in Rheinland-Pfalz auf rund 30
Festen und Märkten im Jahr unterwegs - vom eintägigen Stadtfest bis
zum mehrwöchigen Weihnachtsmarkt. Seit Beginn der Pandemie sei die
Zahl der Veranstaltungen auf nahezu null gesunken. «Ich wünsche mir
von der Politik eine Perspektive», teilte Spreuer weiter mit. «Die
Konzepte der Schausteller sind da. Wir wollen wieder den Menschen
Freude bereiten und von unserer Hände Arbeit leben.»

Auch an die Veranstalter von Festen appellierte Spreuer. «Sie sollten
auf Sicht fahren und nicht jetzt schon Volksfeste im Herbst absagen.»
Die Schausteller könnten auch in kürzester Zeit ein Volksfest auf die
Beine stellen. «Im Moment haben wir dafür ja auch Zeit.»