Kutschaty widerspricht Laschet: Impfreihenfolge beibehalten

Düsseldorf (dpa/lnw) - NRW-Oppositionsführer Thomas Kutschaty (SPD)
hat sich gegen eine Aufhebung der Impfreihenfolge vor dem Sommer
ausgesprochen, wie sie Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ins
Spiel gebracht hat. «Ich glaube nicht, dass es viel bringt, wenn dann
zu Beginn des Sommers ein unkontrollierter Run auf den Impfstoff
losgehen würde. Das könnte zu viel Durcheinander und auch
Überlastungen in den Systemen führen», sagte Kutschaty am Sonntag der

Deutschen Presse-Agentur.

Angesichts steigender Impfstofflieferungen hatte sich Laschet für ein
Ende der Corona-Impfreihenfolge ausgesprochen. «Wenn zum Ende des
Frühjahrs die großen Impfstoffmengen kommen, sollten die
Impfprioritäten fallen und die Impfungen für alle Menschen geöffnet
werden. Das wäre ein wichtiger Baustein für die Brücke zu einem
Sommer mit viel mehr Freiheit», sagte Laschet der «Bild am Sonntag».


Das Vorpreschen der Bundesländer Bayern und Mecklenburg-Vorpommern
bei der Beschaffung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V
kritisierte Laschet. «Ich finde es richtig, wenn die Bundesrepublik
Deutschland nach klaren Kriterien Impfstoff für alle bestellt und
nicht jeder nur für sich», sagte er. Kutschaty forderte dagegen, dass
auch NRW bei Sputnik V aktiv werden solle: «Sobald die Zulassung
durch die Europäische Arzneimittelagentur erfolgt ist, müssen auch
wir raus aus den Startlöchern und dürfen anderen nicht dabei
zuschauen, wie sie an uns vorbei laufen.»

Der SPD-Fraktionsvorsitzende sprach sich zudem für die geplante
«Bundes-Notbremse» aus: «Laschet und Söder haben den Bund mit ihrem

Kandidaten-Kindergarten dazu gezwungen, jetzt mit einem Bundesgesetz
durchzugreifen. Das ist zwar bedauerlich, aber in der jetzigen
Situation leider nicht anders zu machen», so Kutschaty gegenüber der
«Rheinischen Post». Die NRW-Landesregierung solle den Gesetzentwurf
unterstützen und die Regelungen darin sofort umsetzen. «Es reicht
nicht, bis zu seiner Verabschiedung und der Zustimmung im Bundesrat
damit zu warten.»