1210 Neuinfektionen - Corona-Inzidenzwert steigt in Sachsen wieder an

In Sachsen sind wieder zahlreiche Neuinfektionen mit dem Coronavirus
registriert worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz ging weiter nach oben.
Eine von Gegnern der Schutzmaßnahmen geplante Demonstration wurde
gerichtlich untersagt.

Dresden (dpa/sn) - Die Gesundheitsämter in Sachsen haben von Freitag
auf Samstag 1210 Neuinfektionen mit dem Coronavirus an das
Sozialministerium gemeldet. Damit sei die Gesamtzahl der seit
Ausbruch der Pandemie labortechnisch nachgewiesenen Fälle auf 234 691
gestiegen, teilte das Ministerium mit. Zudem sei die Zahl der
Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19-Erkrankungen auf 8550
gestiegen, das seien 11 mehr als am Vortag gewesen. 209 300 Menschen
gelten in Sachsen Schätzungen zufolge unterdessen wieder als genesen.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) hat der Wochenwert der
Corona-Infektionen in Sachsen einen deutlichen Sprung nach oben
gemacht. Lag die Sieben-Tage-Inzidenz, die Zahl der binnen sieben
Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner, am Freitag
noch bei 151, so stieg sie auf 182 am Samstag (Stand: 3.08 Uhr).

Bundesweit lag nur Thüringen mit einem Wert von 206,3 noch vor
Sachsen. Die Sieben-Tage-Inzidenz für Deutschland wurde mit 120,6
angegeben. Noch immer, so das RKI, ist die Interpretation der Zahlen
schwierig, weil es während der Osterfeiertage und -ferien vermutlich
weniger Tests gab und auch weniger Ergebnisse übermittelt werden
konnten.

Eine für den Nachmittag in Leipzig geplante Demonstration von Gegnern
der Corona-Schutzmaßnahmen wurde vom sächsischen
Oberverwaltungsgericht untersagt. Die Bautzener Richter schlossen
sich damit der schon vom Verwaltungsgericht geäußerten Auffassung an,
dass «von der angemeldeten Versammlung infektionsschutzrechtlich
nicht vertretbare Gefahren für Versammlungsteilnehmer, Polizeibeamte
und Passanten ausgehen, die nur durch deren Verbot zu vermeiden
sind». So hieß es in der Mitteilung des Gerichts vom Samstag.

Der Teilnehmer vergleichbarer vorhergehender Versammlungen hätten
sich nicht gewillt gezeigt, den Regelungen zu folgen. Auch der
Antragsteller selber habe «aufgezeigt, dass er weder willens noch in
der Lage sei, die Versammlung auf eine bestimmte Teilnehmerzahl zu
beschränken.» Mit Blick auf die schutzwürdigen Interessen vieler
Menschen auf das Recht auf Leben und körperlicher Unversehrtheit
müsse die Einschränkung des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit
hingenommen werden.

Die Polizei hatte seit dem Vormittag umfangreiche Kontrollen des
Reiseverkehrs in die Stadt eingerichtet. Das Einsatzgebiet der
Polizeidirektion Leipzig erstreckte sich über die Messestadt und die
umliegenden Landkreise Leipzig und Nordsachsen. Die Leipziger Polizei
wurde von Einsatzkräften aus Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein,
Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern,
Bremen und von der Bundespolizei unterstützt.