Immer mehr Corona-Impfungen ohne Priorisierung für über 60-Jährige

Bad Reichenhall (dpa/lby) - Aufgrund der guten Versorgungslage mit
Impfstoff des Herstellers Astrazeneca ermöglichen immer mehr Kommunen
in Bayern allen Bürgern ab 60 Jahren eine Impfung. So bietet das
Impfzentrum Berchtesgadener Land vom Sonntag dieser Woche bis Ende
der kommenden Woche eine «Sonderaktion» an, bei der sich die
mindestens 60 Jahre alten Einwohner ohne Vorliegen einer
Priorisierungsstufe impfen lassen können.

Dafür stünden 3650 Dosen von Astrazeneca zur Verfügung, teilte das
Landratsamt am Freitag im oberbayerischen Bad Reichenhall mit. Eine
vorherige Anmeldung sei aber nötig.

Die Menschen im Kreis Bayreuth können sich bei einer entsprechenden
Aktion am 17. und 18. April impfen lassen. Dort gebe es dafür 1520
Astrazeneca-Dosen, berichtete die Kreisbehörde. Der oberfränkische
Landkreis Wunsiedel hatte bereits am Donnerstag solch eine Impfaktion
angekündigt. In der Oberpfalz erklärten die Stadt Weiden und der
Landkreis Neustadt an der Waldnaab, dass es in der kommenden Woche an
drei Tagen Impfangebote für alle Senioren geben würde.

Nach Berichten über Nebenwirkungen waren in der Vergangenheit die
Altersempfehlungen für Astrazeneca geändert worden. Zuletzt hatte die
Ständige Impfkommission empfohlen, in Deutschland das Präparat nur
noch Menschen ab 60 Jahren zu spritzen.

Nach dem Einstieg der Hausarztpraxen in die Impfkampagne hat sich
bundesweit die Zahl der Corona-Impfungen inzwischen stark erhöht.
Allein in Bayern seien seit 31. März mehr als 140 000 Patienten in
Praxen geimpft worden, berichtete das bayerische
Gesundheitsministerium am Freitag.

Am Vortag wurde im Freistaat mit insgesamt knapp 115 000 Impfungen
ein neuer Tagesrekord aufgestellt. Bundesweit gab es nach Angaben des
Bundesgesundheitsministerium am Donnerstag 719 000 Impfungen -
ebenfalls ein Tagesrekord.