Astrazeneca in Griechenland von nun an für alle über 30

Athen (dpa) - Der Impfstoff Astrazeneca wird in Griechenland fortan
an Menschen über 30 verimpft. Das teilte das griechische Impfkomitee
am Freitag mit. Bisher war das Vakzin wegen europaweit vermehrter
Fälle von Thrombosen in Hirnvenen in Griechenland nur an Personen
zwischen 60 und 64 Jahren verabreicht worden.

Mit der jetzigen Entscheidung geht Griechenland einen eigenen Weg;
die EU-Arzneimittelbehörde EMA hatte sich am Mittwoch für eine
uneingeschränkte Nutzung des Impfstoffs ausgesprochen. Auch andere
Länder weichen jedoch von der EMA-Empfehlung ab, etwa Deutschland, wo
der Impfstoff mittlerweile nur noch an über 60-Jährige vergeben wird.

Grund für die Debatte um Astrazeneca sind seltene Fälle von
Blutgerinnseln in Hirnvenen nach einer Impfung mit dem Stoff, die
anscheinend vor allem jüngere Frauen betreffen. Die aktuellen Daten,
internationalen Empfehlungen und wissenschaftlichen
Veröffentlichungen zu Astrazeneca würden weiterhin eng verfolgt,
teilte das griechische Impfkomitee dazu mit.

In Griechenland sind von den rund 11 Millionen Einwohnern Stand
Freitag mehr als 2 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft. Über
700 000 Menschen haben bereits eine zweite Impfung erhalten.