ILO: Pandemie kostete Lateinamerika und Karibik 26 Millionen Jobs

Lima (dpa) - Rund 26 Millionen Arbeitsplätze sind wegen der
Coronavirus-Pandemie in Lateinamerika und der Karibik verloren
worden. Neue Infektionswellen und langsam fortschreitende
Impfkampagnen sorgten nun für unsichere Aussichten auf Erholung,
teilte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) am Donnerstag
mit. Die durchschnittliche Beschäftigungsquote in der Region, in der
etwa 650 Millionen Menschen leben, sank demnach vom Ausbruch der
Pandemie bis Ende 2020 von 57,4 auf 51,7 Prozent.

Die Arbeitslosenquote in Lateinamerika und der Karibik stieg im
Vergleich zum Vorjahr von 8,3 auf 10,6 Prozent. Sie könne in diesem
Jahr noch bedeutend höher werden, wenn Millionen Menschen, die die
Erwerbsbevölkerung verlassen hätten, sich dieser wieder anschlössen,

sagte die ILO-Expertin Roxana Maurizio der Mitteilung zufolge.

Amerika - insbesondere Südamerika - erlebt derzeit nach Angaben der
Direktorin der Pan-Amerikanischen Gesundheitsorganisation (Paho),
Carissa Etienne, besorgniserregend hohe Coronavirus-Infektionszahlen.
Mehr als die Hälfte der Todesfälle infolge der Pandemie, die in der
vorigen Woche weltweit gemeldet wurden, seien auf dem amerikanischen
Doppelkontinent geschehen, teilte sie am Mittwoch mit. Mit den USA,
Brasilien und Mexiko liegen dort die drei Länder mit den meisten
registrierten Corona-Toten seit Ausbruch der Pandemie.