Mecklenburg-Vorpommern will eine Million Impfstoff-Dosen Sputnik V

Schwerin (dpa) - Wie Bayern sichert sich auch Mecklenburg-Vorpommern
noch vor der möglichen EU-Zulassung den Zugang zu dem russischen
Corona-Impfstoff Sputnik V. Wie Landesgesundheitsminister Harry Glawe
(CDU) am Donnerstag in Schwerin mitteilte, hat sich das Land
gegenüber Russland eine Option auf eine Million dieser Impfdosen
gesichert. «Wir sind aktuell noch in einer Phase, wo es große
Abhängigkeiten von noch zu wenigen Herstellern gibt», begründete
Glawe den Vorstoß. «Die Kosten belaufen sich voraussichtlich für den

Bund auf rund zehn Millionen Euro», hieß es in der Mitteilung von
Glawes Ministerium.

Mecklenburg-Vorpommern versuche auch eigene Wege zu gehen, um das
Tempo und die Planbarkeit der Impfungen zu verbessern. «Wir sind
interessiert an langfristigen Kooperationen mit Russland. Darüber
hinaus prüft das Land, ob im Land ansässige Firmen eine Abfüllung
oder Produktion ermöglichen könnten», sagte Glawe.

In Bayern soll eine Firma im schwäbischen Illertissen den russischen
Impfstoff produzieren. Eine entsprechende Absichtserklärung für die
Produktion und den Import sei unterzeichnet, hieß es. Nach der
Zulassung soll der Freistaat 2,5 Millionen Impfdosen erhalten.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit den Antrag
auf Zulassung von Sputnik V in der EU. Im April werden Experten der
EMA in Russland zur Begutachtung der Produktion und Lagerung des
Impfstoffs erwartet. Russland gab das Mittel bereits Mitte August
2020 als weltweit ersten Corona-Impfstoff für eine breite Anwendung
in der Bevölkerung frei. Mittlerweile haben in der medizinischen
Fachpresse publizierte Daten dem Mittel hohe Wirksamkeit bescheinigt.