Abrechnungsbetrug: Ersatzkassen bekommen 1,7 Millionen Euro zurück

Düsseldorf (dpa/lnw) - Wegen falscher Abrechnungen haben die
Ersatzkassen in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr 1,7 Millionen
Euro zurückerhalten. Das sei der höchste Betrag seit fast 20 Jahren
und eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr, teilte eine Sprecherin am
Mittwoch in Düsseldorf mit.

«Die Rekordsumme zeigt, wie stark Abrechnungsbetrug zu Lasten der
Versicherten geht», sagte Dirk Ruiss, Leiter der Landesvertretung des
Verbandes der Ersatzkassen (vdek) in NRW. Er forderte, dass in
Nordrhein-Westfalen - wie bereits in anderen Bundesländern -
Schwerpunktstaatsanwaltschaften für die Verfolgung von
Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen eingerichtet werden.

63 Fälle seien 2020 in NRW abgeschlossen worden. Der Verdacht der
Manipulation habe sich dabei in 44 Fällen bestätigt. Im Mittelpunkt
der Überprüfungen hätten in NRW weiterhin ambulante Pflegedienste
gestanden. Rund 28 Prozent der gesamten Rückforderungen entfielen auf
diesen Bereich. Ersatzkassen sind eine von insgesamt sechs
Kassenarten in der gesetzlichen Krankenversicherung - dazu zählen
etwa die Techniker Krankenkasse oder die Barmer.