Partys und Verstöße über Ostern - Behörden trotzdem zufrieden

In Landau und Prüm feiern Menschen Partys, in Trier schlägt ein
Restaurantgast zu, als er gebeten wird, zu gehen, weil er keinen
negativen Corona-Test hat. Politik und Verwaltung ziehen trotzdem
eine insgesamt positive Oster-Bilanz.

Landau/Mainz (dpa/lrs) - Trotz Pandemie und Corona-Auflagen haben an
mehreren Stellen in Rheinland-Pfalz Feiern oder Partys an Ostern für
Polizeieinsätze gesorgt. Auf dem Landauer Ebenberg etwa verabredeten
sich an Gründonnerstag und Karsamstag junge Menschen zum Feiern. Ein
Teil der Feiernden sei dem städtischen Ordnungsamt und der Polizei
bekannt. Sie müssten mit entsprechenden Bußgeldern rechnen, teilte
die Stadtverwaltung Landau am Dienstag mit. Auf einem ehemaligen
Militärgelände in Prüm feierten am Karfreitag rund 20 Personen in
einer Radarstation mit Musik, Lasershow, Nebelmaschine und
alkoholischen Getränken. Ungeachtet solcher Einzelfälle zeigte sich
das Innenministerium in Mainz zufrieden mit den Feiertagen.

Trotz landesweit etwa 1200 polizeilich registrierter Verstöße habe
die Polizei beim Großteil der Bürger Verständnis für die Maßnahme
n
festgestellt, bilanzierte Minister Roger Lewentz (SPD) am Dienstag.
Ähnlich äußerte sich auch die Mainzer Ordnungsdezernentin Manuela
Matz (CDU): Es habe Verstöße gegeben, «alles in allem war es aber
recht ruhig». Matz äußerte sich auch zu einem Video aus den sozialen

Medien. Demnach soll einem Wohnungslosen an Karfreitag ein
Strafzettel über 50 Euro ausgestellt worden sein, weil dieser sich
während der Ausgangssperre am Rheinufer aufgehalten hatte.

Der Vorfall werde intern geklärt, teilte Matz mit. «Sollten die
Aussagen des Wohnungslosen zutreffen, dann möchte ich mich für diesen
Vorgang bei dem Betroffenen entschuldigen», hieß es in der
Mitteilung. Der Betroffene müsse die Strafe nicht bezahlen.

Auf die Party auf dem ehemaligen Militärgelände in Prüm war die
Polizei nach Hinweisen in sozialen Netzwerken aus Belgien aufmerksam
geworden. Gegen den Veranstalter sowie die anwesenden Gäste seien
entsprechende Verfahren eingeleitet worden. 

Auf dem Landauer Ebenberg blieben nach der Feier mindestens sieben
Feuerstellen, Glasscherben und ramponierte Bäume zurück, wie die
Stadtverwaltung mitteilte. «Klar ist: Die aktuelle Situation ist für
uns alle schwierig, ganz besonders für Kinder und Jugendliche. Das
entschuldigt aber nicht das Verhalten auf dem Ebenberg, immerhin ein
Naturschutzgebiet», betonte der Landauer Umwelt- und
Ordnungsdezernent Lukas Hartmann (Grüne). 

In Trier eskalierte ein Restaurantbesuch aufgrund der geltenden
Corona-Regeln. Ein Mann nahm mit weiteren Personen auf einer Terrasse
eines Lokals Platz, ohne einen negativen Corona-Test vorweisen zu
können. Als der Geschäftsführer die Gruppe zum Verlassen des
Restaurants aufforderte, schlug der Mann dem Geschäftsführer ins
Gesicht. Gegen ihn sei ein Strafverfahren wegen Körperverletzung
eingeleitet worden.

Nach Angaben des Innenministeriums gab es über die Ostertage
landesweit etwa 2700 Kontrollen. Etwa 600 zusätzliche Polizeikräfte
seien dafür im Einsatz gewesen. Aufgrund des teils schönen Wetters
seien insbesondere an Karfreitag viele Menschen an Ausflugszielen
unterwegs gewesen. Betroffen waren demnach unter anderem der Pfälzer
Wald sowie Uferpromenaden an Rhein, Mosel und Saar.