Landesregierung entscheidet über Schulunterricht nach den Osterferien

Die Osterferien haben der Brandenburger Landesregierung einen
Aufschub bei der Entscheidung über den weiteren Schulunterricht in
der Corona-Pandemie gebracht. Doch in der kommenden Woche wird wieder
eine Ausweitung des Homeschoolings erwartet.

Potsdam (dpa/bb) - Die Brandenburger Landesregierung entscheidet
angesichts der hohen Zahl neuer Corona-Infektionen über Änderungen
für den Schulunterricht nach den Osterferien. Ministerpräsident
Dietmar Woidke und Bildungsministerin Britta Ernst (beide SPD)
wollten nach der Kabinettssitzung am späten Dienstagnachmittag (17.00
Uhr) über die Ergebnisse in Potsdam informieren. Dabei sollte es auch
um die Teststrategie für Schüler und Lehrkräfte gehen. Die Schule
beginnt am kommenden Montag wieder.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) erwartet eine
erneute Ausweitung des Distanzunterrichts. «Wir werden erleben, dass
nur die Abschlussklassen und die Grundschüler im Wechselunterricht
zwischen Schule und zuhause bleiben», sagte der GEW-Landesvorsitzende
Günther Fuchs am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Angesichts
der hohen Infektionszahlen müssten die übrigen Jahrgänge wohl wieder

im Distanzunterricht lernen, meinte Fuchs.

Fuchs forderte für den Präsenzunterricht in den Schulen allerdings
verpflichtende Corona-Tests. «Die Schulen dürfen dann nur noch von
denjenigen betreten werden, die ein negatives Testergebnis vorweisen
können», forderte er. «Wer Tests ablehnt, kann sein Recht auf Bildung

dann nur im Distanzunterricht wahrnehmen.» Fuchs forderte erneut
Impfangebote auch für Lehrerinnen und Lehrer an den weiterführenden
Schulen. Bisher gibt es sie für Lehrkräfte an Grundschulen.

Bildungsministerin Ernst hatte vor den Osterferien die Lieferung von
2,3 Millionen Tests an die Brandenburger Schulen angekündigt. Sie
sollten flächendeckend auch für Schülerinnen und Schüler zwei Mal p
ro
Woche eingesetzt werden können.

Die Gesundheitsämter in Brandenburg meldeten zum Ende des Osterfestes
innerhalb eines Tages deutlich weniger Corona-Fälle. Die Zahl neuer
Infektionen lag bei 111, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag
mitteilte. Vor einer Woche waren es 317 neue Fälle. Nach Angaben des
Robert Koch-Instituts (RKI) werden allerdings an den Osterfeiertagen
weniger Tests gemacht und gemeldet. Die Zahlen geben dadurch
möglicherweise nicht das tatsächliche Infektionsgeschehen wider.

Die Zahl neuer Ansteckungen pro 100 000 Einwohner in einer Woche sank
in Brandenburg auf 127 nach knapp 135 am Montag und 145 vor einer
Woche. Damit liegt das Land im Mittelfeld. Der Corona-Schwerpunkt in
Brandenburg bleibt der Landkreis Elbe-Elster mit einer
Sieben-Tage-Inzidenz von 218, dem einzigen Wert über 200 im Land.