Gewaltsame Proteste gegen Lockdown in Bangladesch - ein Toter

Dhaka (dpa) - Bei gewaltsamen Protesten gegen einen einwöchigen
Lockdown in Bangladesch ist mindestens ein Demonstrant getötet
worden. Zu den Hintergründen des Todes äußerte sich die Polizei auf
Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag zunächst nicht.

Bei den Protesten am Montag waren einige Hundert Händler auf die
Straßen der Hauptstadt Dhaka gezogen und hatten die Regierung
aufgefordert, dass sie ihre Läden unter Auflagen wieder öffnen
dürfen. Es hatte sich nach Polizeiangaben ein Gerücht verbreitete,
dass Behördenmitarbeiter beim Überprüfen der Einhaltung
von Corona-Maßnahmen einen Mann geschlagen hätten.

Am Abend seien dann einige Tausend Protestierende mit Stöcken
zusammengekommen, hätten Behördenbüros beschädigt und angezündet.

Einige Menschen seien auch in eine Polizeistation eingedrungen. Die
Polizei habe mit Schüssen und Tränengas reagiert, um die
Demonstranten auseinanderzutreiben. Bei den Protesten seien etliche
Menschen verletzt worden, darunter auch Polizisten.

Das Gesundheitsministerium hatte die Menschen am Wochenende
angewiesen, angesichts rasch steigender Corona-Zahlen zu Hause zu
bleiben. Läden sollten schließen, öffentliche Verkehrsmittel nicht
fahren und Inlandsflüge gestrichen werden. Premierministerin Sheikh
Hasina sagte, dass der Lockdown strikt durchgesetzt werden solle.
Kürzlich hatte das Land auch Reisenden aus der Europäischen Union und
aus zwölf anderen Ländern zwei Wochen lang die Einreise verboten.